[Cuzco – Machu Picchu]
Nach 5
Tagen Oase wartet am 18.02.12 eine neue Episode auf mich: Machu Picchu, die
Geheimstätte der Inkas. Um dort hin zu gelangen nehme ich einen Bus nach Cuzco.
Da dieser erst am späteren Nachmittag fährt, will ich vor dem Auschecken im
chilligen Carola del Sur Hostel noch ein letztes Mal auf die Sanddünen kraxeln.
Also mache ich mich nach 10 Uhr auf den Weg. Es ist noch nicht zu heiss und ich
überlege mir, ob ich nur barfuss gehen soll, denn das Erklimmen der Sandberge
geht mit Flip Flops nicht wirklich gut. Glücklicherweise packe ich sie dann
doch auf den Rucksack, denn nachdem ich die Aussicht auf die endlose
Wüstenlandschaft und die grüne Oase nochmals genossen habe, zeigt die Uhr schon
gegen Mittag und der von der Sonne aufgeheizte Sand gleicht einer Herdplatte.
Im heissen-Kohletanz-ähnlichem Laufschritt renne ich zuerst barfuss die Düne
herunter, bis es zu heiss wird und ich die Flip Flops montiere und gelegentlich
mit meinem mitgebrachten Wasser die Füsse benetze. Leider nützen beide
Massnahmen sehr wenig und der höllisch heisse Sand brennt an meinen Füssen und
Fusssohlen, so dass ich schreien könnte. Noch Stunden nachher glühen die Füsse
nach (und auch jetzt wo ich die Zeilen schreibe, meine ich eine Resthitze zu
verspüren). Im Bus (der übrigens WiFi hat) lerne ich Chih Chan kennen,
ein Backpacker aus Taiwan, mit dem ich noch viel Spass haben werde…
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Zu
Ehren von Tupac :-) |
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Zu
Ehren von David ;-) |
Der Bus bringt mich von Ica (406 m.ü.M.) nach Cuzco (3416
m.ü.M.) durch die zuerst trockene, grassteppenartige Pampa, vorbei an kleinen
Dörfchen und windet sich immer höher in die anfangs noch stark bewaldeten Berge,
die aber immer karger werden, je höher wir ansteigen. Die Höhe kriege ich auch
anders zu spüren: Während ich im Bus „Schlafe“ habe ich ein paarmal das Gefühl,
dass meine Atmung aussetzt und ich keine Luft mehr bekomme. Ich wache auf und erst
nach einem tiefen, bewussten Atemzug normalisiert sich die Situation wieder.
Ansonsten bin ich schnell akklimatisiert, ausser dass ich von der angenehmen
Wüstensonne in den nasskalten Bergen gelandet bin. Im Point Hostel eingecheckt,
besichtige ich am 19.02.12 zusammen mit Chih Chan die Stadt, wo der bunte
Karneval voll im Gange ist. Ein Riesenhit scheint die rasierschaumartige
Substanz aus der Spraydose zu sein, mit der sich die Kids regelrechte
Schlachten liefern…
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Schlacht
der Titanen… |
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…Chih
Chan hats voll getroffen |
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Das
Meerschweinchen bei Hatunrumiyoc |
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Aussichtspunkt
hoch oben von Cuzco |
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Pictures
of.. |
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..the
moment.. |
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..in
Cuzco |
Vom graziösen Machu Picchu habe ich von diversen Reisenden
schon viel Verwirrendes gehört… Inca Trail pro und kontra, es ist schwierig ein
Ticket zu bekommen, wegen dem gegenwärtigen Regen nicht möglich, unbedingt frühmorgens
ein Ticket für Huayna Picchu ergattern, etc… So beschliessen wir bei einem
lokalen Reisebüro Klarheit einzuholen und unseren Trip zu buchen. So weit so
gut – doch der Agent der Agency verwirrt uns noch mehr, so dass wir
schnellstmöglich das Weite suchen und unser Glück bei einem zweiten Reisebüro
versuchen. „Everything is possible“, sagt uns Fidel und organisiert für uns der
perfekte Trip für den kommenden Tag. Etwas Glück hatten wir, da zwei Touristen
ihre Tour annulliert haben und wir von ihrem Ticket auf den Huayna Picchu
profitieren konnten (seit 2012 muss man dieses Ticket nämlich vorreservieren).
Die Frage des touristischen 5-tägigen Inka Trails erübrigt sich, da dieser im
Februar sowieso geschlossen hat.
Unser Abenteuer zur gut versteckten Inka-Städte, welche erst
vor 100 Jahren entdeckt wurde, beginnt am 20.02.12, wo wir zuerst mit dem Bus
2h von Cuzco nach Ollantaytambo fahren und von dort den – zugegeben „etwas“
touristischen – 2h-Zug nach Aguas Calientes nehmen. Dort ist bereits unser
Hotel „Sayacamarca“ reserviert und wir bereiten uns für den morgigen Trip zum
Machu Picchu vor, indem wir Proviant und Rum einkaufen. Anstatt beizeiten
schlafen zu gehen, zelebrieren wir im Hotel eine kleine Rum-pre-Party mit vier
Chilenen, die ebenfalls in unserer Reisegruppe sind.
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Flirtender
Tourist in Ollantaytambo |
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Pre-Party
vor dem grossen Aufstieg |
Neben dem Hotel rauscht ein tosender Fluss, der uns das
Gefühl gibt wir nächtigen direkt unter dem Rheinfall und so können wir von
Glück reden, dass Chih Chan seinen Wecker hört (mein Backup-Handywecker ist
wegen leerem Akku out of order). Nach dem Frühstück machen wir uns gemeinsam
mit den Chilenen auf den Weg in die Dunkelheit zum Tor des Machu Picchus, das
um 5 Uhr öffnet. Unzählige Treppen trennen uns vom Plateau auf dem Bergrücken
mit seinen misteryösen Inkaruinen. Es ist noch dunkel und leichter Regen setzt
ein, als wir mit dem Aufstieg durch den taufrischen Wald mit seinen unzähligen
Geräuschen beginnen. Ausser
Puste und komplett nassgeschwitzt kommen wir nach ca. 1h oben an und gehen
direkt weiter zum Einlass des Huayna Picchus wo wir unter den ersten der total
400 täglich zugelassenen Touristen sind. Beim Schild „Small“ und „Big“ Huayna
Picchu werden wir stutzig und entscheiden uns schlussendlich für „Small“, da
Chih Chan meint, „Small“ sei besser, da die Aussicht auf die Ruinen „small“
ist, so dass man viel mehr sehen würde. Eilig erklimmen wir den Berg, da sich
der Morgennebel verzieht, um so top-shots ohne Touristen im Hintergrund zu
erhalten. Der Aufstieg beinhaltet schmale Pfade neben schroffen Felsklippen und
Seile, wo man sich eine steile Felswand hochziehen muss. Just, als wir oben
sind, drückt die Sonne den Nebel weg und gibt eine wundervolle Sicht auf die
Ruinen und die umliegenden Täler frei. Wir stossen Mit Rum und Coke resp. Fanta
an und feiern den glorreichen Moment. Mit uns ist nur Brett aus den USA auf dem
Gipfel – wir fragen uns noch, wo denn die anderen Touristen bleiben? Langsam
verzieht sich auch der Nebel hinter uns und enthüllt den mächtigen Huayna
Picchu frei – aha… wir stehen also nur auf dem kleinen Pussy Picchu!
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Die
6 verstrichenen Bergsteiger am Morgen |
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Morgengrauen |
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Spass
mit dem Lama |
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Tataaa…
Machu Picchu |
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Huayna
Picchu „le grand“ enthüllt sich |
Nichts, wie
ran an den Aufstieg zum grossen Berg! Schon etwas angesäuselt müssen wir uns konzentrieren,
dass wir beim keinen Fehltritt machen. Die jähen Inka-Treppchen sind zum Teil
nur fussbreit und es gibt keine Sicherung… nur klaffender Abgrund. Der Weg
führt durch eine schmale Höhle, wo man sich durchzwängen muss (da zu wenig
Platz ist, den Rucksack vorhergeschoben) und als Finale steht noch eine
klapprige Holzleiter und ein Felsplateau bevor, das man nur auf allen vieren
bezwängen kann. Erst mal oben angekommen, geniessen wir die wunderbare,
atemberaubende Aussicht auf die terrassenförmige Stadt und das System von
Treppen, die winzigen Touristen und die umliegende Landschaft – und stossen mit
dem restlichen Rum an. Wenn man so hoch oben steht und auf die um 1450 gebaute
Anlage schaut, wird einem irgendwie klar, dass die Spanischen Conquistadores
keine Chance hatten, diese zu entdecken. Der Abstieg geht um einiges
leichtfüssiger – gottseidank bin ich schwindelfrei (und trinkfest)! Mit müden
Beinen erreichen wir die Inkastadt und eine 2h Führung gibt uns interessante
Einblicke in die damalige Lebensweise der Leute, das clevere Kanalsystem, wo
Wasser vom benachbarten Machu Picchu-Berg hingeführt wurde und den
geheimnisvolle Quarzstein mit seiner unsterblichen Energie im einstmaligen
Observatorium. Den Abstieg schaffen wir in 25 Minuten und sehr schlapp vom
ereignisreichen Tag, warten wir auf den Zug. In der „Executive Class“ fahren
die müden Bergsteiger zurück und werden in Cuzco mit Regen empfangen.
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Den
richtigen Picchu gewählt und… |
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…nach
der Bezwingung erneut angestossen |
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Lamahafte
Ruinen |
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Tapferer
Bergsteiger! |
“Living on
Earth is expensive, but it does include a free trip around the sun every year.”
– Unknown
Cheers
Alex
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