[San José 1
– Montezuma – Santa Teresa 1]
Der Kater
ist schon fast verscheucht (oder technisch ausgedrückt CHB wieder auf 0), als
ich am späten Abend des 12.01.12 sichtlich müde in San José lande. Der Flug war
angenehm, die Unterhaltung mit meiner Sitznachbarin abwechslungsreich und die in
der Flughafenlounge gemopsten Früchte in meinem Handgepäck vom Zoll beschlagnahmt.;-)
Per Zufall vermittelt mir ein Autovermieter eine Unterkunft in fussnähe zum
Flughafen und ich werde sogar gratis dort hin chauffiert. Somit erübrigt sich
eine teure Taxifahrt in die Stadt; denn morgen landet mein Studienkollege Daen
aus der Schweiz. Die Nacht ist kühl und das dünne Laken leistet nur annähernd
seinen Dienst. So wache ich am Morgen zähneklappernd auf und freue mich, den
13.01.12 friedlich mit einer heissen Dusche zu starten… Diese dicken, weissen
Duschköpfe mit ihrer schelmischen Verkabelung, um das Wasser direkt im
Duschkopf mit Strom zu erhitzen, mochte ich ja noch nie. Die Missstimmung
scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen, so endet meine Morgen Muse sehr abrupt,
als ich beim Haare waschen dieses verwünschte Ding unabsichtlich berühre und
mit einem argen Elektroschock überrascht werde, der noch den ganzen Tag
nachhallt. Gottseidank trage ich beim Duschen Flip Flops, denn I=U/R.;-)
Während ich am Flughafen auf Daen warte, nutze ich die Zeit zum Bloggen (dies hier
ist bereits mein 30-igster Post – Rome wasn’t built in a day;-)). Als Daen
ankommt, haben wir uns viel zu erzählen und ich freue mich, endlich wieder mal
umfangreiche News aus der Schweiz zu erhalten. Da wir unsere Feinplanung noch
nicht detailliert gemacht haben, checken wir im zentral gelegenen, sehr
schicken Costa Rica Guesthouse in San José ein, um von dort am folgenden Tag
einfach weiterreisen zu können. Die Entscheidung fällt beim Schlummi-Rum in der
nahegelegenen Bar: Wir wollen in die Region Península de Nicoya. Strand, Sonne,
Surfen ist, was der Lonely Planet uns prophezeit…
Der
14.01.12 ist ein Reisetag: Wir nehmen den Bus nach Puntarenas, von dort die
Fähre nach Paquera, den Bus nach Cobano und dann nochmals einen ausrangierten
amerikanisch-gelben Schulbus nach Montezuma (auch Montefuma genannt, wegen den
neureichen Möchtegern-Hippie-Reisenden und hängengebliebenen Neo-Rastafari-Locals
die hier pausenlos Gras rauchen). Wir sind müde und werden nach unserem
Spaghettidinner von verdammt gutem, live gespieltem Gitarrensound (moment, das
klingt doch nach Lady Gaga?) in der Hängematte vor unserem Hostel, das direkt
am Strand liegt, in den Schlaf gesungen. Montezuma ist ein verchillter Ort mit
einem perfekten Palmenstrand und schönem, weissen Sand und muss dereinst eine
abgelegene, paradiesische Bucht für Insider und Aussteiger gewesen sein.
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Backpacker
Baer in San José |
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Lokale
ZVV – auch ohne Halbtax günstig |
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…hier
könnte man sich wohl fühlen – Montezuma Beach! |
Da wir auf
der Suche nach der perfekten Welle zum Surfen sind, beschliessen wir bereits am
nächsten Tag weiterzufahren. Sowohl Lonely Planet, als auch verschiedenste
Reisende empfehlen uns Mal País & Santa Teresa. Unser Anschlussbus in
Cobano ist zwar schon vor Ort, fährt aber erst in zwei Stunden. Aus Warten
mache Feiern: Zusammen mit 7 anderen Backpackern aus den USA und Holland starten
wir im Bus kurzerhand eine Party und kaufen dazu Morgan Spiced, Fanta, Coke
Snacks und Eiswürfel ein. Bald darauf kommt ein Typ und verteilt Flyer vom
Minihostel in Santa Teresa. Er bietet uns an, uns für 2$ pro Person nach Santa
Teresa zu fahren (kostenlos, wenn wir in seinem Hostel bleiben). Schnell sind
unsere Rucksäcke und 9 Partypeople mit Rum to go im Toyota Minivan verstaut.
Das Hostel, welches in Santa Teresa (oder war’s Mal País? Wir sind uns bei
Redaktionsschluss noch immer nicht einig) etwas oberhalb des Strandes liegt,
gefällt uns, wir checken ein und starten sogleich eine Poolparty mit dem
restlichen Booze. Danach geht’s zum Sonnenuntergangsschwumm an den Strand. Zum
Abendessen im Chicken Place stossen noch drei Schwedinnen (Louise, Jenny,
Kristin) hinzu, welche wir am Strand kennen gelernt haben. Sie haben nur noch
20 USD und der Bankomat ist gegenwärtig out of cash. Da mir diese Situation
irgendwie bekannt vor kommt (Stichwort „Holbox“), leihe ich ihnen Bank Baer
mässig Geld aus, damit sie wenigstens bis Montag über die Runden kommen. Als
Dank kaufen sie Wein und Rum für die anschliessende Party im Guesthouse, welche
in der Lounge von unseren neuen amerikanischen Freunden Olympia, George aka
„Lady Gaga“, Ex-US-Marine Sean „Fogarty“, Tahra und Dodie stattfindet (sie haben ein
eigenes kleines Apartment mit grosser offener Küche). Krönung des gemütlichen
Abends ist definitiv George’s ultimativer Gitarrensound; sei es bei Lady Gaga –
Bad Romance (Yep, es stellt sich heraus, dass er es war, der uns gestern in den
Schlaf gesungen hat!), Fugees – Killing me Softly (hier singt Olympia den Lead
meisterhaft!) oder George’s – Cadillac Song („I was walking alone...“). Eins
steht fest: Wir haben auf Anhieb super Leute kennen gelernt und nach kurzer
Zeit fühlt es sich an, als kennen wir uns schon eine Ewigkeit.
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Hokus,
Pokus, Partybus:-) |
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Picture
of the moment Santa Teresa |
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Mit Gaga+Fugees
an einem Tisch |
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…ready
zum Surfen? |
Die
folgenden Tage sind pura Vida pur! Daen+ich starten jeweils unseren Tag, indem
wir freudig feststellen, dass wir einmal mehr im Paradies aufgewacht sind.
Danach geht’s zum leckeren Eierfrühstück
und feinen Früchtesmoothie; alsdann heissts nochmals etwas chillen im Hostel
oder wir gehen direkt mit dem 9-Foot-Longboard unter den Armen an die Beach. Am
Traumstrand hissen wir an unserem Plätzchen unter den Palmen die Hängematten und
geben uns komplett dem chillen, surfen, baden, lesen, gute Gespräche führen und
rumalbern hin… bis die Sonne unter geht und uns jeden Tag neues, grosses, (ok
zugegeben etwas kitschiges) Kino bietet. Im Anschluss ist Abendessen, Chillen,
Gitarrenmusik im Hostel, Black- und andere Stories, Ausgehen oder Lagerfeuer am
Beach (oder ein Mix von allem) angesagt. Unser Leben kann nicht mehr besser
werden drum beschliessen wir bis Daen’s Abreise hier zu bleiben! Schweren Herzens verabschieden wir Tahra und Dodie am 18.01.11 und zwei
Tage später den Rest unserer amerikanischen Freunde, sowie die
Schwedinnen. Im Nu lernen wir neue Leute kennen, denn im Hostel wohnen fast ausnahmslos coole Reisende,
mit verschiedensten Charakteren (vom abenteuerlichen Yuppie bis zerzaustem
Hippie) und jeder mit seiner eigenen, interessanten Lebensgeschichte
(Surfferien vor einem neuen, anspruchsvollen Job, respektive Highschooldropout
und seit da schon 12 Jahre am Reisen).
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Another
Day in Pradise |
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Pura
Vida! |
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Lagerfeuer-Idylle |
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Betty
Baeri’s Royal Salad® |
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Ready
to paaartyyy! |
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Fogarty
the Photo Crasher:-) |
Mein Surfen
lerne ich unter den Fittichen von Daen, der bereits mal eine Woche Surfkurs
hatte. Da die Wellen hier am Beach tagein tagaus perfekt sind, gelingt es mir
schon bald auf dem Brett zu stehen. Highlight ist die gemeinsame Welle, die Daen+ich
nebeneinander besurfen. Tiefpunkt ist, als ich von der Strömung abgetrieben
werde und bei einer grossen Welle Wasser einatme und beinahe versaufe.
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Die
Pro’s inspizieren die Wellen… |
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…und
stürzen bei Set-Pause ins Meer |
Was kann
man mehr über Santa Teresa sagen? Restauräntchen, Hostels und unzählige
Surfshops reihen sich an einem staubigen Strässchen aneinander. Täglich
verkehren zwei Busse aus San José, die neue motivierte Surfer zuliefern oder
wehmütige Touristen mit all ihren schönen Erinnerungen nachhause bringen.
Folgende 10 Punkte, machen Santa Teresa für uns zur unvergesslichen Destination:
- Ad-hoc Captain‘ Morgan’s Partybus-Bar
- Akustische Lady Gaga, was die Schweizer beeindruckt
- Schokoladenbanen im Lagerfeuer, was die Amis beeindruckt
- Schwedinnen, welche überhaupt nicht Schwedisch aussehen
- Schwedinnen, welche total Schwedisch aussehen
- Pura Vida (aus Steinen am Strand)
- Fantastischer Sternenhimmel, Nacktbaden und Biolumineszenz
- Eiskalte-frische-früchte-Morgenschmusi-Smoothies
- Million-Dollar-view to cheezy sunsets
- Chilled out surfer dudes und board babes (Sexy Surf Wachs)
To be
continued… in der nächsten Folge von Where Is The Baer!:-)
“PURA VIDA:
The law of the land in Costa Rica. The expression is used in many forms, from a
greeting, to a synonym for "excellent." Ticos follow this lifestyle
and are some of the most wonderful people on earth. A synonym of "hakuna
matata." Life is wonderful; enjoy it.” – Urban Dictionary
Cheers
& Pura Vida!
Alex