Freitag, 3. Februar 2012

Pura Vida: Strand, Sonne, Surfen!


[San José 1 – Montezuma – Santa Teresa 1]

Der Kater ist schon fast verscheucht (oder technisch ausgedrückt CHB wieder auf 0), als ich am späten Abend des 12.01.12 sichtlich müde in San José lande. Der Flug war angenehm, die Unterhaltung mit meiner Sitznachbarin abwechslungsreich und die in der Flughafenlounge gemopsten Früchte in meinem Handgepäck vom Zoll beschlagnahmt.;-) Per Zufall vermittelt mir ein Autovermieter eine Unterkunft in fussnähe zum Flughafen und ich werde sogar gratis dort hin chauffiert. Somit erübrigt sich eine teure Taxifahrt in die Stadt; denn morgen landet mein Studienkollege Daen aus der Schweiz. Die Nacht ist kühl und das dünne Laken leistet nur annähernd seinen Dienst. So wache ich am Morgen zähneklappernd auf und freue mich, den 13.01.12 friedlich mit einer heissen Dusche zu starten… Diese dicken, weissen Duschköpfe mit ihrer schelmischen Verkabelung, um das Wasser direkt im Duschkopf mit Strom zu erhitzen, mochte ich ja noch nie. Die Missstimmung scheint auf Gegenseitigkeit zu beruhen, so endet meine Morgen Muse sehr abrupt, als ich beim Haare waschen dieses verwünschte Ding unabsichtlich berühre und mit einem argen Elektroschock überrascht werde, der noch den ganzen Tag nachhallt. Gottseidank trage ich beim Duschen Flip Flops, denn I=U/R.;-) Während ich am Flughafen auf Daen warte, nutze ich die Zeit zum Bloggen (dies hier ist bereits mein 30-igster Post – Rome wasn’t built in a day;-)). Als Daen ankommt, haben wir uns viel zu erzählen und ich freue mich, endlich wieder mal umfangreiche News aus der Schweiz zu erhalten. Da wir unsere Feinplanung noch nicht detailliert gemacht haben, checken wir im zentral gelegenen, sehr schicken Costa Rica Guesthouse in San José ein, um von dort am folgenden Tag einfach weiterreisen zu können. Die Entscheidung fällt beim Schlummi-Rum in der nahegelegenen Bar: Wir wollen in die Region Península de Nicoya. Strand, Sonne, Surfen ist, was der Lonely Planet uns prophezeit…
Der 14.01.12 ist ein Reisetag: Wir nehmen den Bus nach Puntarenas, von dort die Fähre nach Paquera, den Bus nach Cobano und dann nochmals einen ausrangierten amerikanisch-gelben Schulbus nach Montezuma (auch Montefuma genannt, wegen den neureichen Möchtegern-Hippie-Reisenden und hängengebliebenen Neo-Rastafari-Locals die hier pausenlos Gras rauchen). Wir sind müde und werden nach unserem Spaghettidinner von verdammt gutem, live gespieltem Gitarrensound (moment, das klingt doch nach Lady Gaga?) in der Hängematte vor unserem Hostel, das direkt am Strand liegt, in den Schlaf gesungen. Montezuma ist ein verchillter Ort mit einem perfekten Palmenstrand und schönem, weissen Sand und muss dereinst eine abgelegene, paradiesische Bucht für Insider und Aussteiger gewesen sein. 
Backpacker Baer in San José
Lokale ZVV – auch ohne Halbtax günstig
…hier könnte man sich wohl fühlen – Montezuma Beach!
Da wir auf der Suche nach der perfekten Welle zum Surfen sind, beschliessen wir bereits am nächsten Tag weiterzufahren. Sowohl Lonely Planet, als auch verschiedenste Reisende empfehlen uns Mal País & Santa Teresa. Unser Anschlussbus in Cobano ist zwar schon vor Ort, fährt aber erst in zwei Stunden. Aus Warten mache Feiern: Zusammen mit 7 anderen Backpackern aus den USA und Holland starten wir im Bus kurzerhand eine Party und kaufen dazu Morgan Spiced, Fanta, Coke Snacks und Eiswürfel ein. Bald darauf kommt ein Typ und verteilt Flyer vom Minihostel in Santa Teresa. Er bietet uns an, uns für 2$ pro Person nach Santa Teresa zu fahren (kostenlos, wenn wir in seinem Hostel bleiben). Schnell sind unsere Rucksäcke und 9 Partypeople mit Rum to go im Toyota Minivan verstaut. Das Hostel, welches in Santa Teresa (oder war’s Mal País? Wir sind uns bei Redaktionsschluss noch immer nicht einig) etwas oberhalb des Strandes liegt, gefällt uns, wir checken ein und starten sogleich eine Poolparty mit dem restlichen Booze. Danach geht’s zum Sonnenuntergangsschwumm an den Strand. Zum Abendessen im Chicken Place stossen noch drei Schwedinnen (Louise, Jenny, Kristin) hinzu, welche wir am Strand kennen gelernt haben. Sie haben nur noch 20 USD und der Bankomat ist gegenwärtig out of cash. Da mir diese Situation irgendwie bekannt vor kommt (Stichwort „Holbox“), leihe ich ihnen Bank Baer mässig Geld aus, damit sie wenigstens bis Montag über die Runden kommen. Als Dank kaufen sie Wein und Rum für die anschliessende Party im Guesthouse, welche in der Lounge von unseren neuen amerikanischen Freunden Olympia, George aka „Lady Gaga“, Ex-US-Marine Sean „Fogarty“,  Tahra und Dodie stattfindet (sie haben ein eigenes kleines Apartment mit grosser offener Küche). Krönung des gemütlichen Abends ist definitiv George’s ultimativer Gitarrensound; sei es bei Lady Gaga – Bad Romance (Yep, es stellt sich heraus, dass er es war, der uns gestern in den Schlaf gesungen hat!), Fugees – Killing me Softly (hier singt Olympia den Lead meisterhaft!) oder George’s – Cadillac Song („I was walking alone...“). Eins steht fest: Wir haben auf Anhieb super Leute kennen gelernt und nach kurzer Zeit fühlt es sich an, als kennen wir uns schon eine Ewigkeit.
Hokus, Pokus, Partybus:-)
Picture of the moment Santa Teresa
Mit Gaga+Fugees an einem Tisch
…ready zum Surfen?
Die folgenden Tage sind pura Vida pur! Daen+ich starten jeweils unseren Tag, indem wir freudig feststellen, dass wir einmal mehr im Paradies aufgewacht sind. Danach  geht’s zum leckeren Eierfrühstück und feinen Früchtesmoothie; alsdann heissts nochmals etwas chillen im Hostel oder wir gehen direkt mit dem 9-Foot-Longboard unter den Armen an die Beach. Am Traumstrand hissen wir an unserem Plätzchen unter den Palmen die Hängematten und geben uns komplett dem chillen, surfen, baden, lesen, gute Gespräche führen und rumalbern hin… bis die Sonne unter geht und uns jeden Tag neues, grosses, (ok zugegeben etwas kitschiges) Kino bietet. Im Anschluss ist Abendessen, Chillen, Gitarrenmusik im Hostel, Black- und andere Stories, Ausgehen oder Lagerfeuer am Beach (oder ein Mix von allem) angesagt. Unser Leben kann nicht mehr besser werden drum beschliessen wir bis Daen’s Abreise hier zu bleiben!  Schweren Herzens verabschieden wir Tahra und Dodie am 18.01.11 und zwei Tage später den Rest unserer amerikanischen Freunde, sowie die Schwedinnen. Im Nu lernen wir neue Leute kennen, denn im Hostel wohnen fast ausnahmslos coole Reisende, mit verschiedensten Charakteren (vom abenteuerlichen Yuppie bis zerzaustem Hippie) und jeder mit seiner eigenen, interessanten Lebensgeschichte (Surfferien vor einem neuen, anspruchsvollen Job, respektive Highschooldropout und seit da schon 12 Jahre am Reisen).
Another Day in Pradise
Pura Vida!
Lagerfeuer-Idylle
Betty Baeri’s Royal Salad®
Ready to paaartyyy!
Fogarty the Photo Crasher:-)
Mein Surfen lerne ich unter den Fittichen von Daen, der bereits mal eine Woche Surfkurs hatte. Da die Wellen hier am Beach tagein tagaus perfekt sind, gelingt es mir schon bald auf dem Brett zu stehen. Highlight ist die gemeinsame Welle, die Daen+ich nebeneinander besurfen. Tiefpunkt ist, als ich von der Strömung abgetrieben werde und bei einer grossen Welle Wasser einatme und beinahe versaufe.
Die Pro’s inspizieren die Wellen…
…und stürzen bei Set-Pause ins Meer
Was kann man mehr über Santa Teresa sagen? Restauräntchen, Hostels und unzählige Surfshops reihen sich an einem staubigen Strässchen aneinander. Täglich verkehren zwei Busse aus San José, die neue motivierte Surfer zuliefern oder wehmütige Touristen mit all ihren schönen Erinnerungen nachhause bringen. Folgende 10 Punkte, machen Santa Teresa für uns zur unvergesslichen Destination:
- Ad-hoc Captain‘ Morgan’s Partybus-Bar
- Akustische Lady Gaga, was die Schweizer beeindruckt
- Schokoladenbanen im Lagerfeuer, was die Amis beeindruckt
- Schwedinnen, welche überhaupt nicht Schwedisch aussehen
- Schwedinnen, welche total Schwedisch aussehen
- Pura Vida (aus Steinen am Strand)
- Fantastischer Sternenhimmel, Nacktbaden und Biolumineszenz
- Eiskalte-frische-früchte-Morgenschmusi-Smoothies
- Million-Dollar-view to cheezy sunsets
- Chilled out surfer dudes und board babes (Sexy Surf Wachs) 

To be continued… in der nächsten Folge von Where Is The Baer!:-)
“PURA VIDA: The law of the land in Costa Rica. The expression is used in many forms, from a greeting, to a synonym for "excellent." Ticos follow this lifestyle and are some of the most wonderful people on earth. A synonym of "hakuna matata." Life is wonderful; enjoy it.” – Urban Dictionary


Cheers & Pura Vida!
Alex








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