[Santa
Teresa 2 – San José 2]
Da sind wir also im Paradies auf Erden: Braungebrannt, wie
Solariumbesitzer und vergnügt-verchillt, wie die Katzen aus der
Whiskas-Werbung. Täglicher Sonnenschein bei 35°C, perfekte Wellen und unsere
Hängematten sind das Setup, Badehosen unsere Uniform und die Surfbretter unsere
treuen Begleiter. Das schöne ist, dass
wir keine Verpflichtungen haben; unser einziger Auftrag lautet: Surfen
und Chillen… Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie zuhause in der Schweiz
jetzt Schnee liegt, Minustemperaturen herrschen und ich vor einem Jahr noch im
Mantel, mit Anzug und Krawatte mitten in der Busy Season gesteckt und von
frühmorgens bis spätabends gearbeitet habe. Manche Entscheidungen im Leben sind
eben unbezahlbar.:-)
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CheezySurferPoser |
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Pura
Vida Enhanced with spray-paint |
23.01.12, 05.30 am Morgen. Der Wecker klingelt. Beinahe
beerdigen wir zugunsten des inneren Schweinehundes unsere glorreiche Idee von
einer Morgenwanderung zum Naturreservat südlich von Mal País. Nach dem zweiten Mal Snooze und ein paar
Szenen zurück in der Traumwelt ergreifen wir aber fast gleichzeitig den
Entscheid: Carpe Diem! Die Morgenluft ist angenehm und die Gegend
menschenverlassen. Unzählige sanftmütige Strassenhunde sind jedoch bereits
aktiv. Da ist z.B. „Lazy Eyed Dog“, die uns stets mit ihrem fürchterlich-grimmigen,
melancholischen Weltuntergangsgesicht, etwas gekreuzt anschaut. Ansonsten muss
sie aber einen friedlichen Charakter haben, denn wir haben die Bulldogge noch
kein einziges Mal knurren oder bellen gehört. Dann haben wir den jungen,
aufgestellten, immer lachenden „Floh-Rian“, der sich frech unserer Wandergruppe
anschliesst und kein einziges Mal fragt, ob wir ihn überhaupt dabei haben
wollen. Mit der Zeit haben wir ihn aber als fünftes Rad am Wagen akzeptiert; sorgt
er doch für manche lustige Situation, wenn er mit anderen, Hunden friedlich
spielt (gelegentlich auch ge-humped wird) oder sich frech an „Strassenpatrouille-Hunden“
von fremden Territorien vorbeischleicht, (resp. mit eingeklemmtem Schwanz davonrennt,
wenn er von ihnen vertrieben wird). Seinen Namen erntet er übrigens damit, dass
er sich gelegentlich schnauze-tief im Sand räkelt um seine hartnäckigen
Fell-Mitbewohner abzuschütteln. Wir sehen aber nicht nur Hunde an diesem Morgen.
Auf einem Baumstrunk am Strand sitzen zwei heitere Partyvögel (deren Motto wohl
Carpe Noctem war) die laut johlend ein Banner von der Coco Loco Bar schwingen
und ganz nach indischer Etikette ein Foto von sich schiessen lassen wollen. Costa
Ricas reichhaltige Tierwelt setzt noch einen drauf und offenbart uns auf dem
Rückweg Ameisenbären, die auf den Bäumen herumturnen! Rechtzeitig zum Schmusi-Eier-Gallo-Pinto-Brunch
sind wir zurück in Santa Teresa, die Temperaturen steigen, die Hängematte ruft…
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Stauffacher
der Frühaufsteher… |
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Daen+Floh-Rian |
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Afterhour
am Strand |
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Where
is the Ameisenbär? |
Der Wendepunkt unserer paradiesischen Idylle kommt am 24.01.12,
wo wir mit 6 anderen Leuten aus dem Hostel (Lucy und Bernd aus Deutschland,
Judith aus Irland, Karry, Jackass-Dan und seiner Freundin aus den USA) eine
Quad-Tour zu den Wasserfällen von Montezuma unternehmen. Voller Elan flitzen
wir auf 4 Quads durch die Strassen von Santa Teresa und wirbeln hinter uns
bombastisch viel Staub auf. Dann passierts; ein Fahrer verliert die Kontrolle
über sein Gefährt und überschlägt den Quad. Lucy und ich sind die ersten, die
an den Unfallort gelangen, ihn aber im Rausch der Geschwindigkeit und Dunst der
Staubwolke beinahe übersehen. Holy Ship! Judith ist Blutüberströmt, klagt über
Schmerzen am Arm und ist im Schockzustand, den Fahrer hat’s nicht so schlimm
erwischt; gottseidank haben sie einen Helm getragen! Als sie kurz ohnmächtig
wird, flitzen zwei zurück, um Hilfe zu holen während wir erste Hilfe leisten.
Eine Ewigkeit vergeht. Der aus der Jungle Lodge herbeigerufene Andrew ist sehr
hilfsbereit und bringt Judith zum lokalen Erste Hilfe Punkt in Mal País. Ich begleite sie. Unterwegs
kommt uns der gerufene Krankenwagen entgegen. Der Arzt in der Klinik erinnert mich
eher an einen Schlachter, der die Patientin höchst unprofessionell behandelt!
Währenddessen werde ich ans Telefon zitiert. Ein Sergio, der sich als Manager
der First-Aid Kliniken vorstellt, faselt etwas von einem sofortigen Helikoptertransport
nach San José (falls die Versicherung nicht zahlt, werden für Judith keine
Kosten anfallen, sagt er). Sein Angebot wirkt mir suspekt und riecht nach
Abzocke. Ich plädiere auf keine voreiligen Schlüsse. Als sie erneut taucht
(weil der dilettantische Arzt sie mit
Personalien aufnehmen bestürmt), drückt doch der „Wurstler“ ihr glatt ungekonnt auf den Brustkorb (was eine
lachhafte CPR darstellen sollte aber bei Dr. House im TV noch echter aussieht)
und ordert an, sie mit dem Krankenauto nach Cobano in die Kinik zu fahren. Zum
Glück begleite ich sie, denn der Metzgerarzt, der mitfährt, sieht nicht, dass
sie sich bei der rasanten Fahrt über die holprige Strasse beinahe den Kopf an
den Kanten und Ecken im Auto stösst. Ich ärgere mich über die
Unprofessionalität und hoffe, dass wir in Cobano eine professionellere Klinik
antreffen. Denkste. Die Ärzte und das Pflegepersonal fokussieren eher auf ihre
Mittagspause, als Patientenbetreuung… und dann ruft dieser doofe Sergio wieder
an und stürmt von diesem verdammten Helikopter. Alles was wir wollen ist jedoch
erst mal ne Diagnose! Unterzwischen nehme ich ein Taxi zurück nach Santa
Teresa, um Judith‘s Versicherungspapiere und Geld zu holen (die Behandlung
kostet alles in allem 80 USD). Die anderen von der Quad-Tour sind noch nicht im
Hostel. Als ich zurück komme, geht’s Judith etwas besser doch ihr Arm schmerzt
noch immer. Sie will ihn röntgen lassen, was jedoch nur in San José möglich
ist. Der Arzt fällt den Entschluss, dass sie auch erst am Tag darauf per Bus
dorthin kann und ich fälle den Entschluss, dass ich sie begleiten werden, da
Daen sowieso zurück muss, da er am 26.02.12 nachhause fliegt. Zurück in Santa
Teresa bin ich erschlagen und unterzuckert. Als die anderen von der Tour zurück
kommen heisst’s plötzlich, dass ein Quad fehlt. Ja, das ist richtig Jackass Dan
ist noch unterwegs. „No there is another Quad missing. You have only returned
two!“, meint der Vermieter. Fuck! Später stellt sich heraus, dass sich der
doofe Vermieter geirrt hat. Wir atmen erleichtert auf, doch der nächste Dämpfer
lauert schon um die Ecke: Unsere Kameras waren den ganzen Tag in Daen’s wasserdichtem
Seesack. Doch das Prädikat Wasserdicht nützt viel, wenn im Sack drinnen eine
Wasserflasche ausläuft. Resultat: zwei zerstörte Kameras, den Chip mit den
Fotos können wir zum Glück retten! Für die letzte Nach checken wir beim
nahegelegenen Ronny ein (this guy owns this place… Ronny’s Supermärkte,
Surfshop und Hotel), wo auch Gülsah und Urs wohnen, zwei charmante Schweizer,
die wir hier kennen gelernt haben. Als Krönender Abschluss des Tages muss Daen,
als er vom Ausgang zurück kommt (für einmal bin ich zu K.O, um zu feiern) über
das hohe Tor vom Hotel klettern, da der Schlüssel bei mir im Zimmer ist. What a
day!!!
Am 25.01.12 nehmen wir um 06.30 zusammen mit Judith den komfortablen
Shuttlebus nach San José. Alex und Gisela, zwei Schweizerinnen steigen zu. Sie
wollen auch zum Untersuch ins Spital, da Alex ihren Arm beim Surfen verletzt
hat. Der Krankentransport lädt Daen und mich in Alajuela (nahe beim Flughafen)
aus, wo wir im Alajuela Backpackers einchecken und chillen, während die drei
Ladies ins Spital gehen. Am Abend treffen wir uns mit ihnen zum Essen und
freuen uns über den guten Befund bei Judith: Nichts gebrochen! Schweren Herzens
verabschiede ich Daen am Morgen des 26.01.12 am Flughafen. Wir hatten eine
verdammt gute Zeit im Surferparadies. Thanks Daen!
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Noch
gut Lachen: vor der Quad-Tour |
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How
did you end up with black hair in Sweden? |
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Wieder
gut Lachen Judith,Alex+Gisela |
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Farewell+Get-well
dinner |
Ami-Girl:
“Hey we have prepared some Burgers does anybody want some…”
Daen: “No thanks we just ate dinner”.
Other (spliffed) Girl [already eating cake, chocolate+nuts]: “I will have
some!”
Ami-Girl: “Nobody else? I want you all to be happy and full!”
Alex: “Oh…so you are like our mommy?!”
Ami-Girl: “Yes kind of, but I don’t want any permanent kids. I don't like too much responsibility. I want everybody
to be happy. It’s so nice when everybody is happy and full.” – Scene at the
Minihostel
Cheers :-)
Alex
hallo dear alex
AntwortenLöschendanke für die mission possible nach san jose!
obgleich ich weitere wochen mit arbeiten ausfalle muss ich schon wieder über diese aktion lachen..:)
hoffe du hast es gut!
glg alex
Heey Alex. Schön von dir zu hören. Hoffe das kommt bald wieder gut mit der Schulter! Aber bisschen verlängerte Ferien sind ja auch ok.:) Es geht mir gut - bin jetzt in Peru!;-)
AntwortenLöschenGLG, Alex
PS: Hab dich auf FB nicht gefunden...
Hola Alex...
AntwortenLöschenEs isst wirklich amüsant in deinem Blog zu stöbern. Viel mehr freut es mich, dass noch alles gut zu Ende ging!! Que passa con tu espanol? Estas en peru? en una escuela???
Liebe Alex hebs ganz gute und bes bald!!!
gülsah
Hola Gülsah
AntwortenLöschenDanke fürs Feedback. Das spornt mich immer wieder an weiterzuschreiben (bin etwas im Rückstand). Mein Spanisch beschränkt sich noch immer auf Gassensprache- kann mich aber gut durchschlagen. Und sonst... todo bien! Peru war super, jetzt bin ich in Bolivien und reise schon bald nach Argentinien weiter.
Liebs Grüessli + bis gliii
Alex