Freitag, 30. März 2012

Buenos Aires – mehr als nur „Gute Luft“


[Buenos Aires 1]

Alle, die meinen mein Trip bestehe jeden Morgen aus lange ausschlafen und täglichen Abenteuern, liegen etwas falsch: Oftmals stehe ich zu unchristlichen Zeiten auf, um einen Bus für eine eeeendlos lange Fahrt zu erwischen. 20 Stunden und mehr in einem (mehr oder weniger bequemen) Bus gehören für einen Reisenden, wie mich, zum Standard-Programm. Am 01.03.12 stehe ich also wieder einmal um 04.30 auf, krame meine sieben Sachen zusammen und erst, als ich im Bus sitze, reibe ich mir den Sand (hier in Uyuni wohl eher das Salz) aus den Augen. Lange ist die Fahrt von Uyuni in südlicher Richtung nach Tupiza und dann weiter nach Villazon. Die Landschaft erinnert mich mit ihren rötlichen, endlosen Hügelzügen und Tälern, der Wüstenlandschaft den vielen Kakteen sehr ans Grand Canyon Gebiet im Süden der USA. Mal karg, mal grün zieht an meinem Fenster vorbei, die Strassen sind ungeteert, holprig und meist eng. Einmal kommt es beinahe zum Crash mit einem anderen Bus, der uns zu spät sieht und erst etwa 30cm vor uns zum Stehen kommt. Der Grenzübertritt von Bolivien nach Argentinien (de facto 2 Stempel in meinem Pass) dauert geschlagene 3h und zehrt an meinen Nerven und meinem Stamina, denn ich schleppe ganze Zeit mein Rucksackmonster mit. Aber warum denn mehrere Schalter aufmachen und den faulen Zollbeamten Feuer unterm Arsch machen, wenn einer reicht und der Baer warten kann, während er fast vom Rucksack erdrückt wird? Aaargh… Am Busbahnhof auf der Argentinischen Seite in La Quiaca finde ich einen Bus, der noch am selben Tag um 21 Uhr nach Salta fährt. Semicama (=180° halbschräg-schlaf-Komfort mit eingeschränkter Beinfreiheit) mit einmal umsteigen; Direktanschluss sagt mir die Dame am Schalter. Die Fahrt ist aufreibend: Kaum bin ich eingeschlafen (nach dem langen Tag bin ich Müde), heissts Polizeikontrolle – alle aus dem Bus! Alles wird inspiziert, doch als mich der Polizeibeamte mit meinem grossen Rucksack (und dem Schweizerpass) sieht, lacht er nur mitfühlend, nuckelt an seinem Mate Tee und winkt mich durch. Um 3.30 Uhr komme ich in Jujuy an und erwarte, dass ich in den Anschlussbus nach Salta plumpsen kann. Direktanschluss bedeutet diesmal aber 3 lange Stunden Wartezeit – ich bin saumüde! In Salta angekommen nehme ich trotz akuter Übermüdung (ich hab’s ja gesagt: alles andere, als „erholsame Ferien“), Rücken- (Rucksackmonster sei Dank) und Nackenschmerzen (unkomfortables Semicama lässt grüssen) den nächsten Bus nach Buenos Aires und erinnere mich wohlweislich an den Slogan von L’Oréal: „Parce que je le vaux bien“. Darum leiste mir den luxeriösesten Super-trooper-Cama-Executive-Suite Bus nach Buenos Aires. 200 USD blättere ich für die 18h Fahrt hin…das flache Bett auf Rädern ist unbezahlbar! Nach 2 Tagen und über 2000km Fahrt komme ich am 03.03.12 wieder fast regeneriert in der Hauptstadt Argentiniens an.

Der heisse Spätsommer erwartet mich in der Megacity Buenos Aires, dem politischen, kulturellen, kommerziellen und industriellen Zentrum Argentiniens. Das El Sol Hostel de Ricoleta im gleichnamigen, glamouröseren Stadtteil Ricoleta ist meine Bleibe für die nächste Woche, wobei die Zeit wie im Flug vergeht. Noch am selben Tag treffe ich mich mit Sol (die ich damals an der Westküste in den USA kennen gelernt habe), um etwas durch die Stadt zu schlendern. Wir besuchen den Kunsthandwerkermarkt um die Ecke und stossen per Zufall auf die geniale Puma Streetart Ausstellung. Abends bin ich bei ihren Freunden (Amis, Holländer und Franzosen) zum Empanadas Essen eingeladen, wo gleich mal der Tarif vom argentinischen Lifestyle durchgegeben wird: Gemütlich zusammensitzen (vornehmlich ganz antivegetarisch mit einem grossen Stück Fleisch), Trinken (Fernet&Coke – schmeckt wie Listerine Coolmint-Antiplaque), Ausgehen (naja, war geplant, wir sind dann aber hängengeblieben) und nicht vor 6 Uhr schlafen gehen. Am Sonntag, 04.03.12 mache ich mich auf zum grossen Künstlermarkt, der jeden Sonntag im Zentrum von Buenos Aires stattfindet, das geprägt ist von hektischem Treiben. Zwischen Marktständen mit Mate-Ausrüstung, Klappstühlen einer Gartenbeiz und Empanada-Ständen tanzt ein elegantes Pärchen engumschlungen Tango und entzückt die Touristen…
BsAs Kaffeekultur
BsAs Tanzkultur
Farbenfroher Markt…seis Flaschen…
…oder Schilder (No Photos):-p

Um von der Hektik etwas herunter zu kommen, eröffne ich an diesem herrlichen Sommerabend die Joggingsaison und finde meine perfekte Runde (im Parque Thays und zur Floralis Genérica, der riesen Blumenskulptur am Plaza de las Naciones Unidas), die ich bis zum 11.03.12 beinahe jeden Tag abspule und dabei immer wieder neue Details der Stadt entdecke. Buenos Aires ist anders, als jede südamerikanische Stadt, die ich bis jetzt gesehen habe. Sie ist sehr europäisch, relativ sauber (abgesehen vom Abfallproblem und den Hundehaufen, die überall liegen und manchmal von Passanten einen ganzen Häuserblock weitergezogen werden) und bietet so einige architektonische- und andere Augenweiden. Prägend sind auch die vielen Klimaanlagen die einem ständig auf den Kopf tropfen, wenn man die Strassen entlang spaziert. Die Hauptschlagader von Buenos Aires ist definitiv die Avenida 9 de Julio, die mit ihrer Breite von 140m und 20 Fahrstreifen als breiteste Strasse der Welt bezeichnet wird. In ihrem Zentrum thront ein Obelisk. Zum Puls der Stadt trägt, nebst der Geschäftigkeit (ausgeschlossen sind die elend langsamen Kassierer im Supermarkt), dem kulturellen Angebot und dem neverending Nightlife auch das chaotische, laute und rasante Bussystem bei, welches ich ein paar Mal ausprobiert habe. Zum Leidwesen des Touristen sind die Stationen nicht angeschrieben und der Bus hält nur auf Verlangen – blöd, wenn man nicht genau weiss, wo man ist. Trotz hoher Inflation sind die unzähligen Restaurants immer voll, wo die Porteños (so heissen die Einheimischen) und Touristen en-masse Fleisch essen, oder im gemütlichen Kaffee an der Strassenecke an einem Kaffee oder Mate Tee nippen. Buenos Aires bringt einem schnell bei, wie man das Leben zu geniessen hat!
Um der Grossstadt zu entfliehen, mache ich mit Sol und zwei ihrer Freunde (Dave aus den USA und Mike aus Holland) am 06.03.12 einen gemütlichen Ausflug nach San Isidro und Tigre, dem Naherholungsgebiet für die reicheren Porteños.
„Turisten“ vorm Modern Art Museum…
…und beim Bier in Tigre

Am 08.03.12 treffe ich mich mit Carola, die ich ebenfalls auf meiner Reise in Kalifornien kennen gelernt habe zum Sushi essen. Sie entführt mich in die schicke Gegend Puerto Madero, die mich mit ihrem aufgepeppten und umfunktionierten alten Hafen, Lofts und anderen modernen Gebäuden an Rotterdam erinnert. Beim Drink schmieden wir den Plan, am folgenden Tag gemeinsam mit dem Touristenbus durch die Stadt zu flitzen. Wir starten am Plaza de Mayo und besichtigen zuerst das Regierungsgebäude „Casa Rosada“, dessen Gratisführung uns sogar ins Büro der gegenwärtigen Präsidentin Cristina bringt. Danach cruisen wir bis zum Sonnenuntergang beim perfekten Wetter kreuz und quer mit dem Cabriobus durch Buenos Aires. Besonders gefällt mir das nicht ganz ungefährliche Künstlerviertel La Boca (unweigerlich hört man das eine oder andere Räubergschichtli) das für seine farbenprächtigen Hausfassaden, unzähligen Strassencafés und Tango-Vorführungen bekannt ist.
Widersehen mit Carola, wo schon Evita stand
Erneut „touristisch“ im Bus unterwegs
Die Geburtsstadt des Tangos
Bunte Häuserfront in La Boca
Eigentlich ist schon länger abgemacht, dass ich gemeinsam mit Sol Argentinien bereise, doch aufgrund ihres „Liquiditäts-Engpasses“ fällt diese Idee ins Wasser. Daher plane ich am Sonntag 10.03.12 meine Weiterreise auf eigene Faust. Dabei komme ich mit Alexander ins Gespräch, der im selben Hostel wohnt und aus Deutschland kommt. Er will kommende Woche ebenfalls den Nordosten von Argentinien bereisen. Da sich ein Deutsch-Schweizer Team in der Vergangenheit schon mehrfach bewiesen hat, verabreden wir, dass wir uns am 12.03.12 in Puerto Iguazú im Hostel Marco Polo Inn treffen. Die 19h Fahrt dorthin trete ich am späten Nachmittag des 11.03.12 an. Mein luxeriöser Supercama-Bus kostet zwar wieder mal ein Vermögen, dafür habe ich auf meinem privaten Screen die Wahl zwischen x-beliebigen, englischsprachigen Hollywoodstreifen, die knapp mal im Kino laufen (Copyrightschutz wird hier nicht so ernst genommen), ein horizontales Bett sorgt für än tüüfe xunde Schlaf und – achtung, jetzt kommts – das Catering beinhaltet extra für mich ein makelloses VEGETARISCHES Essen inkl. Gutenachtchampagner! Einfach zu verstehen, dass von da an die Gesellschaft Via Bariloche mein absolutes Nr. 1 für Busreisen in Argentinien ist. Puerto Iguazú liegt an der Grenze zu Brasilien und Paraguay und ist Ausgangspunkt für die spektakulären Wasserfälle. Das Klima hier ist tropisch heiss und feucht. Ich checke im Hostel Marco Polo ein und kann endlich von meiner Hostel International Rabattkarte profitieren, zur deren Kauf ich mich in Chicago habe überreden lassen. Abends trifft dann auch Alexander ein, der mit dem Flugzeug anreist. Beim gemeinsamen Abendessen lernen wir J.B. aus den USA kennen…und here we go, haben wir eine super Truppe zusammen, um am nächsten Tag die Wasserfälle zu erkunden.
“One’s destination is never a place, but a new way of seeing things.” – Henry Miller
 Cheers
Alex






Montag, 19. März 2012

Zwischenstopp Bolivien: Gestank, Gefahr, Gesalzen


[La Paz – Death Road – Uyuni/Salar de Uyuni]

La Paz, mit 3‘600 m.ü.M. der höchstgelegenste Regierungssitz der Erde, ist eingekesselt von Bergen und erinnert mich stark an Quito in Ecuador. Die hauptsächlich backsteinorangen Häuser sind rundum an die Berge gekleistert, was speziell in der Nacht mit ihren tausenden orange-golden funkelnden und silbernen glitzernden Lichtern phänomenal aussieht. Erst einmal in die Stadt eingetaucht, wird ein Grossteil des Glanzes relativiert: Gedränge, Abgase und Gestank nach Fäkalien und Pisse (die Bolivianer sind ja bekannt dafür, dass sie überall auf die Strasse pinkeln, was ich mehrfach auch gesehen habe). Da ich für meinen kurzen Aufenthalt in Bolivien kein Guidebook kaufe, frage ich, als ich am späteren Nachmittag des 25.02.12 ankomme, erst mal ein paar Backpacker nach einem nahegelegenen Hostel und werde fündig: Das Bacoo ist meine Bleibe für die nächsten Tage.
Panorama von La Paz… by day…
…and night
Warum soll, was in Mexiko funktioniert, nicht auch in Bolivien funktionieren? Lucha Libre, oder auf Bolivianisch „Cholitas Wrestling“ (Cholita = traditionell bekleidete Frau in Bolivien, Peru und Chile). Nun, die Regeln sind gleich: Ein eingeübter Wrestlingkampf, der das Publikum unterhalten soll. Während technisches Setup und Location minderwertiger sind, als in Mexiko (ebenso keine lasziven Nummerngirls), ist die Unterhaltung dafür umso besser! Zum einen die traditionell gekleideten Kämpferinnen mit ihren wallenden Röcken, die die Jungs – oder sich gegenseitig – verkloppen, sich die Coke- oder Wasserflaschen vom Publikum klauen und dieses damit vollspritzt oder gar den Kampf ausserhalb der abgesperrten Zone, mitten im Publikum fortsetzen. Zum anderen der parteiische, bestochene Kampfrichter, der in den Kampf eingreift und eins auf die Fresse kriegt, oder all die anderen Specials, die den Unterhaltungsgrad steigern – nebst den waghalsigen Wrestlingmoves natürlich. Ein amüsantes Sonntags-Spektakel am 26.02.12.
Der bestochene Schiedsrichter greift gleich ein
Waghalsiger Frauenkampf

Man nehme einen Toyota Minivan, drei Holländer, einen Australier und einen Schweizer, laute Musik, mache ein paar Stopps um Alkohol to-go und Zigaretten zu kaufen, und fahre von 1000m.ü.M. auf 4700m.ü.M. Good party-times, sage ich euch! Aber das Ganze hat bereits am Morgen des 27.02.12 angefangen; mit der nicht  weniger erwähnenswerten, ehrfurchtgebietenden Death Road! Die Yungas-Strasse, die auch mit „gefährlichster Strasse der Welt“ bezeichnet wird,  ist ungeteert, hat stattliche 3600m Höhenunterschied, führt ohne Leitplanken an steilen Abhängen entlang und ist Spielwiese für waghalsige Downhill-Biker. In den 11 Jahren, wo sie für Fahrräder geöffnet ist, hat sie 37 Todesopfer gefordert. Ganz im Kontrast zu meinem Downhill-Erlebnis in Indien, erhalten wir hier beim Start professionelle Ausrüstung und flitzen so (noch nüchtern!) aus recht fischen, nebligen 4700m.ü.M. rund 65km durch den tropischen Amazonas-Wald auf 1200m.ü.M. herunter, wo es wieder sonnig und feucht-heiss ist. Enge Kurven, gefährlich-steile Abhänge am Strassenrand, Fahrt durch Wasserfälle und geile Jumps verpassen mir einen ungeheuren Adrenalin-Rausch. Beinahe unversehrt (ein platter Reifen, zwei Holländer und der Ausstralier stürzen einmal) überstehen wir die rasante Fahrt. Unten angekommen, erwarten uns ein leckeres Buffet und ein erfrischender Pool, sowie selbstverständlich ein paar Rum+Cokes, um die Party zu starten. Obwohl das Erlebnis recht touristisch und teuer ist, ist die Death-Road ist ein definitives „MUSS“ in La Paz. Nachdem wir am Abend geduscht und etwas geschlafen haben, treffen wir uns in meinem Hostel – die Party geht weiter…
Unterwegs zur Death Road…noch ist’s geteert..
…schnell cool vor dem Abhang geposed…
…dann geht die gefährliche Fahrt los…
…vorbei an den steilsten Abhängen der Welt!
Party auf dem Weg zurück
Etwas übermütig dem Abhang entkommen
Obwohl der gestrige Rum von minderwertiger Qualität war, verschont mich der Schutzpatron der Piraten von einem Hangover. Mein Projekt für den 28.02.12 ist der Kauf eines neuen Tagesrucksacks, da mein gegenwärtiger ja gerissen ist. In La Paz, sowie auch in vielen anderen zentral- und mittelamerikanischen Grossstädten befinden sich die Shops in Cluster, so gibt’s an einer Strasse nur esoterische Läden mit ausgetrockneten Lama-Föten*, Steinen, Kräuter und Pülverchen, an der anderen Ecke findet entdecke ich Arbeitskleidung, Eisenwaren und Schutzhelme und an einer weiteren Strasse finde ich endlich ein paar Trekking-Shops. Bevor ich mich aber entscheide, schaue ich noch an den Marktständen herum und mir wird vom Shop-Besitzer ein passender Billigrucksack, der aber für ein paar Monate halten sollte, für 165 Bolivianos (ca. 35 CHF) angeboten. Als ich nach dem Mittagessen für den Kauf nochmals vorbei gehe, ist eine griesgrämige Frau am Stand. Ich halte den Rucksack schon in den Händen, hab das Marken-Tag bereits abgerissen und händige ihr die vereinbarten 165 Bolivianos über. Sie besteht aber darauf, dass der Rucksack 175 Bolivianos kostet. Ich erkläre ihr von meinem Angebot vom freundlichen Señor am Morgen. Ihre Mine ändert von griesgrämig zu angepisst – sie reisst mir den Rucksack aus der Hand, stopft das Füllmaterial wieder hinein und ignoriert mich von da an. Tja, jeder clevere Geschäftsmann resp. –Frau hätte den Deal geschlossen. Nicht so Frau Miesmacher. Dafür kaufe ich mir später in einem professionellen Trekking-Shop ein gefälschtes Northfake-Daypack für den doppelten Preis mit einem breiten Lächeln auf dem Gesicht.
Für einmal habe ich überhaupt keine Freude am Busfahren. Der Nachtbus am Abend des 28.02.12 von La Paz nach Uyuni ist vollgestopft, schmuddelig und klapprig. Ich versuche zu Schlafen, doch mein Sitznachbar quetscht mich mit seiner breiten Statur so ans Fenster, dass ich keine bequeme Einschlafstellung finden kann.  Grad als ich endlich weggedöst bin, biegt der Bus vom ruhigen Asphalt auf die holprige Wüstenstrasse ab und es kommt mir vor, als würden wir Jürden Drews mitten durchs Kornfeld fahren. Ich schaue auf die Uhr… Gott, es ist erst 3 Uhr in der Früh! Auf meinem „Bett im holpernden Kornfeld“, auf 3/4 meines Sitzplatzes reduziert, kann ich einen erholsamen Schlaf vergessen. Dafür sehe ich etwa 3h später einen wunderschönen Sonnenaufgang in der Wüste. Just als ich endlich wieder eingeschlafen bin, kommen wir am Morgen des 29.02.12 (geschenkter Tag) in Uyuni an.

Noch am selben Tag startet die Tour in die „Salar de Uyuni“, zum grössten Salzsee der Welt (über 10‘000 km2 gross), dessen Salzmenge auf ca. zehn Milliarden Tonnen geschätzt wird (eine solide Schicht zwischen 3 und 30m). Da gegenwärtig Regenzeit ist, ist die ganze Wüste mit einem dünnen Salzwasserfilm bedeckt, welche das Gebiet zum grössten natürlichen Spiegel der Welt macht. Gemeinsam mit zwei Norweger und drei Argentinier besichtigen wir erst das alte Lokomotiv-Depot mit den verrosteten Lokomotiven aus dem letzten Jahrhundert. Anschliessend besteigen wir das Dach des Jeeps und fahren durch eine höchst eindrückliche Gegend, die man nicht mit Worten beschreiben kann. Hier lasse ich am besten ein paar Fotos sprechen…
Body Pump beim Zugsdepot
Los geht die Fahrt in die Salzwüste
Spiegelglatt soweit das Auge reicht
Den Jeep in den Händen gehalten…

..und balanciert..
..ins Nichts gesprungen..
..und gut gekickt
Mutige Runa füttert Banane…
während die Männer Flüchten

Verschlafenes Uyuni am Morgen früh
Ich habe bereits meine Weiterfahrt nach Potosi in La Paz gebucht (die Dame im Reisebüro hatte wohl keine Ahnung), doch die Norweger sagen mir, ich sei viel schneller in Argentinien, wenn ich über Villazon fahre. Gesagt getan… Ganz nach den Worten von Mr. Mankiw opfere ich mein bereits gekauftes Ticket den „sunk cost“ und da der Bus nach Villazon erst am nächsten Tag fährt, übernachte ich in Uyuni und stehe am 01.03.12 abermals früh auf.

“Adventure is a path. Real adventure – self-determined, self-motivated, often risky – forces you to have firsthand encounters with the world. The world the way it is, not the way you imagine it. Your body will collide with the earth and you will bear witness. In this way you will be compelled to grapple with the limitless kindness and bottomless cruelty of humankind – and perhaps realize that you yourself are capable of both. This will change you. Nothing will ever again be black-and-white.” – Mark Jenkins 

Cheers
Alex

*Wie mir gesagt wurde, braucht man diese, wenn man ein Haus bauen will. Man betoniert sie ins Fundament, um das Pachamama der Mutter Erde zu besänftigen.





Montag, 12. März 2012

Kaffeefahrt am Titicaca-See


[Puno/Lake Titicaca]

10 Monate oder 307 Tage bin ich bereits unterwegs, als ich am 22.02.12 mit Chih Chan den Bus von Cuzco nach Puno nehme. Mittlerweile habe ich 10 Länder bereist, über 10‘000 Fotos geschossen und unzählige neue Freundschaften auf der ganzen Welt geknüpft. Zur Feier des Tages gibt’s für euch ein weiteres Blog Update…

Sieben Stunden sollte die Fahrt dauern, doch  an einem Ort bleibt der Bus für längere Zeit stehen und als wir im Kriechgang weiterschleichen riecht es nach verbranntem Gummi. Chih Chan meint etwas nervös: „I know this smell… it’s not good!“. Als er in Panama unterwegs war, hatte sein Bus mitten auf der Strecke eine Panne. In einer mühsamen Aktion via Autostopp und Kollektiv-Lokal-Bus ist er weitergereist und mit grosser Verspätung am Zielort angekommen. Bei uns sieht’s zum Glück besser aus: Wir erreichen Puno – wenn auch erst nach etwa 8.5h – aber ohne Panne und checken im Point Hostel ein. Am nächsten Tag besichtigen wir die Stadt. Da noch immer der Karneval im Gange ist, werden wir mit bunten Tanzaufführungen und Rasierschaumspray belohnt. Puno ist ein „kleines“, 118‘000-Einwohner grosses Städtchen am Ufer des tiefblauen Titicaca-Sees im Süden von Peru. Nebst dem, dass es hier recht touristisch ist (horrende Essenspreise), bieten die engen (teils etwas klaustrophobisch wirkenden) Gässchen und die farbenfroh gekleideten lokalen Frauen mit ihren Filzhüten (die übrigens etwas gegen Touristenkameras haben) nicht viel Neuartiges. 
Hinterrücks geknipst
Cuy, sweet Cuy-landet
oftmals aufm Teller in Peru
Ausser Atem auf Huajsapata
Feiern bis in die Nacht
Unsere am 24.02.12 gebuchte Tagestour zu den Floating Islands und Isla Taquile entpuppt sich als reinste Kaffeefahrt, wie die beiden Deutschen Mädels Anne und Anna, die ebenfalls mit von der Partie sind, zielgerecht feststellen. Laut Wikipedia ist eine Kaffeefahrt die verschleiernde Bezeichnung für eine organisierte Fahrt mit dem Bus oder Schiff mit angeschlossener Verkaufsveranstaltung. Teilnehmer sind typischerweise Rentner, die das Angebot einer scheinbar billigen Ausflugsfahrt mit Kaffee und Kuchen (daher der Name) oder einem Mittagessen nutzen. So tuckern wir rentnermässig per Boot, das in jeder Hinsicht einem Touristencar ähnelt (Carsitze, Steuerrad und gefüllt mit kamerabestückten Touristen), zu den schwimmenden Inseln. Diese sind gekonnt von den Uros-Einwohnern aus Totora-Schilf geflochten. Ursprünglich geschafften, um sich von kriegerischen Inkas zu schützen, sind sie heute primäres Ziel für Touristen. Der Touristenschwarm wird auf die verschiedenen Floating Islands verteilt, wo uns die Funktion der schwimmenden Inseln und die Lebensweise deren Bewohnern näher gebracht wird. Selbstverständlich werden uns die unbrauchbarsten Handycraft Souvenire feilgeboten und so clever vermarket, dass es schwer ist, hart zu bleiben. Die „Mercedes Benz“ Drachenbootfahrt zur nächsten Insel, mit dem ebenfalls aus Schilf kunstvoll gefertigten Doppelstöcker-Schiff, wird uns regelrecht aufgedrängt (für schlappe 10 Soles „Zustupf an den Kapitän“). Ein paar von uns sind aber clever und wir steigen ins reguläre Tourboot ein. Die Überfahrt dauert 3.5 Minuten und auf der anderen Seite erwarten uns weitere fein säuberlich präsentierte Souvenire, sowie ein überpreistes Frühschoppen-Bier-Angebot und irgendwelche frittierten Snacks.
Idyllische Floating Islands…
…bis die Souvenirstände aufgebaut sind

Unter die Uros gegangen
Drachen vs. Baer

Da unsere Reisegruppe aber nicht so wirklich in Kauflaune ist, wird die Fahrt zur Isla Taquile bald fortgesetzt. Die Überfahrt dauert 2.5h und ist von Regenfall geprägt. Doch alsdann wir an der Insel anlegen scheint – wie bestellt – die Sonne. Auch hier wird die Touristenherde clever aufgeteilt, um das rurale Feeling der Insel nicht zu zerstören. Taquile ist etwa 5.5km lang und 1.6km breit und das Zuhause von etwa 1700 quechuasprachigen Einwohnern, die verschiedene altgebackene Traditionen aufrecht erhalten. Die Männer tragen je nach Familienstand unterschiedliche Kappen. So verrät eine rote Kappe, dass der Mann verheiratet ist und rot-weiss heisst Single; kein Wunder zählt Swissdate hier nicht zu der erfolgreichsten TV-Sendung. Nach einem kurzen Spaziergang erreichen wir den Innenhof einer Siedlung, wo der Tisch für das Mittagessen bereits gedeckt ist. Der Guide erklärt uns die lokalen Traditionen, dann wird uns das Mittagessen feil geboten. Chih Chan, Anna, Anne und ich setzen uns aber ins frische Gras, von Blumen umgeben und essen unseren clever vorbereiteten Lunch. Gestärkt watscheln wir mit etwa 20 anderen Touristen zum Plaza de Armas. Unterwegs sehen wir weitere Touristengrüppchen durch die Gegend wandern und wir werden von diversen bunten und betrunkenen Karnevalsgesellschaften mit monotoner Guggenmusik und Tanz begleitet. Bis heute wissen wir nicht, ob dies nur für die Touristen inszeniert wird, oder wir aufgrund der Karnevalszeit einfach Glück hatten. Selbstverständlich lauern unterwegs diverse Souvenirsbuden und Handycraft-Stände, um weichherzigen Touristen das Geld aus der Tasche zu ziehen. Wir begnügen uns aber am Sonnenschein, der Aussicht, dem bunten Karnevalsfolk und dem selbstverständlich mitgebrachten Rum+Coke, der auf knapp 4000 m.ü.M ordentlich einschenkt.
Isla Taquile, unberührt…
…und mit blöden Touristen
Bunter Karneval
Sorry, Mädels: Verheiratet
Passend:Vor Souvenirbude
 Die langwierige Rückfahrt überbrücke ich mit Hörbuch und Powernap und gehe anschliessend noch im kühlen Abend am Titicacasee (auf 3830m Höhe) Joggen. Beim gemeinsamen Farewell-Abendessen in einer Rock-Bar schmieden wir Pläne für eine Reunion in Berlin und ich trinke meinen ersten Peru Libre (Cuba Libre mit Inka Cola).
Farewelldinner
On the road nach La Paz
Nachdem ich mit Chih Chan während einer Woche viel erlebt und an exquisiten Orten den einen oder anderen Rum+Coke getrunken habe, gehen wir 25.02.12 getrennte Wege. Während ich meine Reise via Copacabana und La Paz (Bolivien), Richtung Buenos Aires (Argentinien) fortsetze, nimmt Chih Chan den Bus nach Arequipa. Eigentlich wollte ich noch die Bolivianische Seite des Titicaca-Sees besuchen, doch als mir beim Grenzübergang beim Aussteigen aus dem Bus der Träger meines kleinen Rucksacks reisst (den ich notabene erst vor 2 Wochen in Costa Rica gekauft habe), beschliesse ich direkt nach La Paz weiterzufahren, um mir dort einen neuen zu erwerben. Die 15h lange Fahrt führt mich durch eine wundervolle Landschaft, vorbei an bravem Bauernvolk inmitten hoher Berge, tiefer Seen, blauen Wäldern, grünen Matten und friedlich wiehernden Kuhherden…
Kommt, und wagt…
…den Karnevalstanz!
The real voyage of discovery consists not in seeking new landscapes but in having new eyes.” -Marcel Proust
 Cheers
Alex





Donnerstag, 8. März 2012

Abenteuer Machu Picchu


[Cuzco – Machu Picchu]

Nach 5 Tagen Oase wartet am 18.02.12 eine neue Episode auf mich: Machu Picchu, die Geheimstätte der Inkas. Um dort hin zu gelangen nehme ich einen Bus nach Cuzco. Da dieser erst am späteren Nachmittag fährt, will ich vor dem Auschecken im chilligen Carola del Sur Hostel noch ein letztes Mal auf die Sanddünen kraxeln. Also mache ich mich nach 10 Uhr auf den Weg. Es ist noch nicht zu heiss und ich überlege mir, ob ich nur barfuss gehen soll, denn das Erklimmen der Sandberge geht mit Flip Flops nicht wirklich gut. Glücklicherweise packe ich sie dann doch auf den Rucksack, denn nachdem ich die Aussicht auf die endlose Wüstenlandschaft und die grüne Oase nochmals genossen habe, zeigt die Uhr schon gegen Mittag und der von der Sonne aufgeheizte Sand gleicht einer Herdplatte. Im heissen-Kohletanz-ähnlichem Laufschritt renne ich zuerst barfuss die Düne herunter, bis es zu heiss wird und ich die Flip Flops montiere und gelegentlich mit meinem mitgebrachten Wasser die Füsse benetze. Leider nützen beide Massnahmen sehr wenig und der höllisch heisse Sand brennt an meinen Füssen und Fusssohlen, so dass ich schreien könnte. Noch Stunden nachher glühen die Füsse nach (und auch jetzt wo ich die Zeilen schreibe, meine ich eine Resthitze zu verspüren). Im Bus (der übrigens WiFi hat) lerne ich Chih Chan kennen, ein Backpacker aus Taiwan, mit dem ich noch viel Spass haben werde…
Zu Ehren von Tupac :-)
Zu Ehren von David ;-)
Der Bus bringt mich von Ica (406 m.ü.M.) nach Cuzco (3416 m.ü.M.) durch die zuerst trockene, grassteppenartige Pampa, vorbei an kleinen Dörfchen und windet sich immer höher in die anfangs noch stark bewaldeten Berge, die aber immer karger werden, je höher wir ansteigen. Die Höhe kriege ich auch anders zu spüren: Während ich im Bus „Schlafe“ habe ich ein paarmal das Gefühl, dass meine Atmung aussetzt und ich keine Luft mehr bekomme. Ich wache auf und erst nach einem tiefen, bewussten Atemzug normalisiert sich die Situation wieder. Ansonsten bin ich schnell akklimatisiert, ausser dass ich von der angenehmen Wüstensonne in den nasskalten Bergen gelandet bin. Im Point Hostel eingecheckt, besichtige ich am 19.02.12 zusammen mit Chih Chan die Stadt, wo der bunte Karneval voll im Gange ist. Ein Riesenhit scheint die rasierschaumartige Substanz aus der Spraydose zu sein, mit der sich die Kids regelrechte Schlachten liefern…
Schlacht der Titanen…
…Chih Chan hats voll getroffen
Das Meerschweinchen bei Hatunrumiyoc 
Aussichtspunkt hoch oben von Cuzco
Pictures of..
..the moment..
..in Cuzco
Vom graziösen Machu Picchu habe ich von diversen Reisenden schon viel Verwirrendes gehört… Inca Trail pro und kontra, es ist schwierig ein Ticket zu bekommen, wegen dem gegenwärtigen Regen nicht möglich, unbedingt frühmorgens ein Ticket für Huayna Picchu ergattern, etc… So beschliessen wir bei einem lokalen Reisebüro Klarheit einzuholen und unseren Trip zu buchen. So weit so gut – doch der Agent der Agency verwirrt uns noch mehr, so dass wir schnellstmöglich das Weite suchen und unser Glück bei einem zweiten Reisebüro versuchen. „Everything is possible“, sagt uns Fidel und organisiert für uns der perfekte Trip für den kommenden Tag. Etwas Glück hatten wir, da zwei Touristen ihre Tour annulliert haben und wir von ihrem Ticket auf den Huayna Picchu profitieren konnten (seit 2012 muss man dieses Ticket nämlich vorreservieren). Die Frage des touristischen 5-tägigen Inka Trails erübrigt sich, da dieser im Februar sowieso geschlossen hat.

Unser Abenteuer zur gut versteckten Inka-Städte, welche erst vor 100 Jahren entdeckt wurde, beginnt am 20.02.12, wo wir zuerst mit dem Bus 2h von Cuzco nach Ollantaytambo fahren und von dort den – zugegeben „etwas“ touristischen – 2h-Zug nach Aguas Calientes nehmen. Dort ist bereits unser Hotel „Sayacamarca“ reserviert und wir bereiten uns für den morgigen Trip zum Machu Picchu vor, indem wir Proviant und Rum einkaufen. Anstatt beizeiten schlafen zu gehen, zelebrieren wir im Hotel eine kleine Rum-pre-Party mit vier Chilenen, die ebenfalls in unserer Reisegruppe sind.
Flirtender Tourist in Ollantaytambo
Pre-Party vor dem grossen Aufstieg
 Neben dem Hotel rauscht ein tosender Fluss, der uns das Gefühl gibt wir nächtigen direkt unter dem Rheinfall und so können wir von Glück reden, dass Chih Chan seinen Wecker hört (mein Backup-Handywecker ist wegen leerem Akku out of order). Nach dem Frühstück machen wir uns gemeinsam mit den Chilenen auf den Weg in die Dunkelheit zum Tor des Machu Picchus, das um 5 Uhr öffnet. Unzählige Treppen trennen uns vom Plateau auf dem Bergrücken mit seinen misteryösen Inkaruinen. Es ist noch dunkel und leichter Regen setzt ein, als wir mit dem Aufstieg durch den taufrischen Wald mit seinen unzähligen Geräuschen beginnen. Ausser Puste und komplett nassgeschwitzt kommen wir nach ca. 1h oben an und gehen direkt weiter zum Einlass des Huayna Picchus wo wir unter den ersten der total 400 täglich zugelassenen Touristen sind. Beim Schild „Small“ und „Big“ Huayna Picchu werden wir stutzig und entscheiden uns schlussendlich für „Small“, da Chih Chan meint, „Small“ sei besser, da die Aussicht auf die Ruinen „small“ ist, so dass man viel mehr sehen würde. Eilig erklimmen wir den Berg, da sich der Morgennebel verzieht, um so top-shots ohne Touristen im Hintergrund zu erhalten. Der Aufstieg beinhaltet schmale Pfade neben schroffen Felsklippen und Seile, wo man sich eine steile Felswand hochziehen muss. Just, als wir oben sind, drückt die Sonne den Nebel weg und gibt eine wundervolle Sicht auf die Ruinen und die umliegenden Täler frei. Wir stossen Mit Rum und Coke resp. Fanta an und feiern den glorreichen Moment. Mit uns ist nur Brett aus den USA auf dem Gipfel – wir fragen uns noch, wo denn die anderen Touristen bleiben? Langsam verzieht sich auch der Nebel hinter uns und enthüllt den mächtigen Huayna Picchu frei – aha… wir stehen also nur auf dem kleinen Pussy Picchu!
Die 6 verstrichenen Bergsteiger am Morgen
Morgengrauen


Spass mit dem Lama
Tataaa… Machu Picchu
Huayna Picchu „le grand“ enthüllt sich
Nichts, wie ran an den Aufstieg zum grossen Berg! Schon etwas angesäuselt müssen wir uns konzentrieren, dass wir beim keinen Fehltritt machen. Die jähen Inka-Treppchen sind zum Teil nur fussbreit und es gibt keine Sicherung… nur klaffender Abgrund. Der Weg führt durch eine schmale Höhle, wo man sich durchzwängen muss (da zu wenig Platz ist, den Rucksack vorhergeschoben) und als Finale steht noch eine klapprige Holzleiter und ein Felsplateau bevor, das man nur auf allen vieren bezwängen kann. Erst mal oben angekommen, geniessen wir die wunderbare, atemberaubende Aussicht auf die terrassenförmige Stadt und das System von Treppen, die winzigen Touristen und die umliegende Landschaft – und stossen mit dem restlichen Rum an. Wenn man so hoch oben steht und auf die um 1450 gebaute Anlage schaut, wird einem irgendwie klar, dass die Spanischen Conquistadores keine Chance hatten, diese zu entdecken. Der Abstieg geht um einiges leichtfüssiger – gottseidank bin ich schwindelfrei (und trinkfest)! Mit müden Beinen erreichen wir die Inkastadt und eine 2h Führung gibt uns interessante Einblicke in die damalige Lebensweise der Leute, das clevere Kanalsystem, wo Wasser vom benachbarten Machu Picchu-Berg hingeführt wurde und den geheimnisvolle Quarzstein mit seiner unsterblichen Energie im einstmaligen Observatorium. Den Abstieg schaffen wir in 25 Minuten und sehr schlapp vom ereignisreichen Tag, warten wir auf den Zug. In der „Executive Class“ fahren die müden Bergsteiger zurück und werden in Cuzco mit Regen empfangen.
Den richtigen Picchu gewählt und…
…nach der Bezwingung erneut angestossen
Lamahafte Ruinen

Tapferer Bergsteiger!



“Living on Earth is expensive, but it does include a free trip around the sun every year.” – Unknown
 Cheers
Alex