[Osterinsel (Rapa Nui) 2 – Santiago 2]
Am Montag,
dem 23.04.12, ist das Meer flach, wie ein Spiegel. Ein perfekter Tag, um
Tauchen zu gehen. Im Anschluss habe ich mit Patty aus Peru, die im selben
Hostel wohnt, ein Auto gemietet, um die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Die
Tour fällt für mich jedoch ins Wasser, denn bis der Baer endlich ins Wasser
fallen kann ist es beinahe 13 Uhr! Tauchstart wäre 9 Uhr gewesen – aber wie
gesagt, die Zeit tickt etwas anders hier auf der Osterinsel. Die Sicht im
kristallklaren Wasser beträgt unglaubliche 40m. Und obwohl das Unterwasserleben
hier nicht so glamourös ist, wie auf Roatan, sehe ich ein paar bunte Fische,
einen grossen Anker, Korallen (woran ich mir als kleines Andenken sogar noch
den Fuss aufschürfe) und schwebe in etwa 25m Tiefe an einem majestätischen Moai
vorbei (ein Replikat, das für Unterwassererforscher versenkt wurde). Den Rest
des Tages verchille ich masslos…
Tags
darauf, am 24.04.12 haben Patty und ich grosses vor. Wir stehen noch in der Dunkelheit
auf, um rechtzeitig zum Sonnenaufgang bei den 15 Moai bei „Ahu Tongariki“ zu
sein. Just, als sich der Himmel vom Schwarzen ins Dunkelviolette verfärbt und
die Giganten langsam aus der Dunkelheit auftauchen, sind wir vor Ort. Das
Erlebnis ist unbeschreiblich. Hier lasse ich am besten ein paar Fotos sprechen…
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Let
the Show Begin… |
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..Ahu Tongariki beim Morgenerwachen.. |
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…oder Sunbeam – Outside World!:-) |
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Moai vor Rano Raraku im Morgenlicht |
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Mit dem Moai um die Wette ge-posed |
Als wir für
eine Empanada-Stärkung zurück nach „Hanga Roa“ kommen, treffen wir auf Corina
(Holland) und Bill (Australien), die ich bereits ein paar Tage zuvor bei meinen
Tahai’s kennen gelernt habe. Aus zwei mach vier und wir fahren mit vollem Auto
über die staubigen, mit üblen Schlaglöchern bestückte Strasse, um „Puna Pau“
und die Lavahöhlen zu bestaunen. Ich fungiere als Reiseführer, da ich die Sites
ja schon bei meiner Fahrradtour besucht habe. Danach geht’s schnurstracks zum
„Anakena“-Strand, wo wir den Teint auffrischen und einen auf faule Touristen
machen. Rechtzeitig zur abendlichen Sonnenuntergangs-Sensation flitzen wir
zurück zu den sieben Moai bei „Ahu Akivi“ und werden mit dem vielleicht
schönsten Sonnenuntergang belohnt, den ich je in meinem Leben gesehen habe.
Auch hier sagen die Bilder mehr als 1000 Worte…
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Vom
Keksmonster zum Höhlenmonster |
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Moai-Spass
bei Ahu Akivi |
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Abermals
kann ein Spektakel beginnen… |
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…die
orange Sonne versinkt im Meer… |
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…während
die Moais den pinken Himmel anbeten |
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Später
zeigt sich sogar noch der Mond |
Obwohl mir
der Tauchshop vorgestern meine Autotour vermiest hat, mache ich am 25.04.12
nochmals einen Tauchgang – schliesslich weiss ich nicht, wann ich das nächste
Mal Gelegenheit zum Tauchen habe. Heute können wir etwas früher starten, da wir
nicht auf die Anfänger warten müssen, bis sie von ihrem ersten Schnuppertauchgang
wieder aufgetaucht sind. Wir tauchen fast 40 Minuten entlang an Korallen, durch
eine kleine Lavahöhle und zu einer gigantischen Unterwasserschildkröte. Nachdem
ich Patty verabschiedet habe, treffe ich mich mit Corina und Bill für ein paar
Drinks und Reisestories. Am 26.04.12 ist dann auch für mich der Tag des
Abschieds gekommen. Bevor mein Flieger zurück nach Santiago geht, verabschiede
ich mich noch von meiner Moai-Gruppe „Ahu Tahai“ und besuche das interessante
„Museo Antropológico Sebastián Englert“, das sehr gut recherchierte
Informationen über die Geschichte und Kultur der Insel vermittelt. Zum Beispiel
über die möglichen Techniken, wie die Moai-Kolosse von der „Rano Raraku“-Moai-Factory
quer durch die ganze Insel transportiert wurden. Diese reichen von in der Horizontale
liegend auf Holzschlitten gerollt, bis aufrecht in langer Arbeit zu ihrem
Standort hin und her gewiegelt. Und dann ist da immer noch die Legende von der
Willenskraft der Priester (oder einmal mehr Ausserirdische?), die die Statuen
zum Leben erweckt haben, um die Strecke selber zu laufen – einfacher wär’s wohl
gewesen. Die Augen der Moai aus weissem Korallenkalk und Obsidian als Iris
wurden erst bei ihrer Aufrichtung am finalen Standort bei einer Zeremonie hinzugefügt und die Statuen so „sehend“ zu machen.
Obwohl es heutzutage einfacher wäre als damals (aber dennoch viel Arbeit
benötigt), wurden viele der Moai nicht wieder aufgerichtet, da deren Umstossen
zur Geschichte der Insel gehört. Am Nachmittag habe ich einen Klotz im Hals,
als ich die paradiesisch-mystische Insel bereits wieder verlassen muss. Zu
schön, entspannt und interessant war die Zeit hier mit den wundervollen
Sonnenuntergängen, dem Rätseln über die Moai und der speziellen Atmosphäre.
Wieder zurück in Santiago, dem politischen und auch in allen
anderen Belangen Zentrum Chiles, checke ich selbstredend wieder im Hostel Plaza de Armas ein, wo mich die Staff noch immer kennt und
herzlich willkommen heisst. Den 27.04.12 widme ich, um all meine
administrativen Pendenzen zu erledigen (Emails beantworten, bloggen,
Frachtschifffahrt organisieren). Yep, diese zeitkonsumierenden Tätigkeiten
müssen neben meiner Backpacker-awesomeness auch mal Platz finden.:-) Am
28.04.12 begebe ich mich dann wieder ins Grossstadtgeschehen und gerate per
Zufall an eine Immobilienmesse in der “Estación Mapocho“ (kunstvoll
renovierter, einstmaliger Hauptbahnhof), wo die Santiagoaner wie wild auf
Giveawayjagd sind und die Messestände von Stofftaschen, Kugelschreiber,
Luftballons und Bonbons leerfegen. Zugegeben, auch ich kralle mir ein paar
dieser, für einen Backpacker höchstpraktischen Stofftaschen. Im Mercado
Central, dem geschäftigen Fischmarkt von Santiago, rümpfe ich die Nase, als ich
durch schlendere und all die auf Eis gelegten Fische, Krabben und Meerestiere
vorfinde. Schnell habe ich das Vegirestaurant „El Naturista“ gefunden, um
meinen Appetit wieder anzuregen und für einen soliden Boden für die
bevorstehende Pubtour am Abend zu sorgen. Zusammen mit Leuten aus dem Hostel
machen wir uns auf den Weg ins Bellavista Ausgangsviertel, wo die Partyleute
ihre Laune bei Karaoke aufheizen. Ganz im Stil, wie es zuhause beim Steilgehen
manchmal vorkommt, kenne ich erstaunlich viele Leute! So treffe ich z.B. Timo
aus Deutschland wieder, den ich vor einem Monat in El Calafate im Hostel kennen
gelernt habe. Mittlerweile hat er seinen
Justin Bieber-Look durch eine Glatze ersetzt, um die Teenies von ihm
fernzuhalten. In einem anderen Club treffe ich zwei Israeli wieder, die ich vor
einer Weile in Chile Chico getroffen habe. Und dann ist da natürlich noch
unsere Hostel Clique Nataly, Esteban, Carolina, Franciely aus
Chile und Viviane aus Brasilien, mit denen ich bis in die frühen Morgenstunden
good times habe!
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Giveaway-Jäger
in Aktion |
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Pubcrawl-Crew.
Finde das Partyanimal! |
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Justin
Ähnlichkeit (Bild von Timo’s Blog) |
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Esteban,
Nataly (Eminem) und Viviane |
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Finde
die 10 Unterschiede:-) |
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Anti-Hangover-Treatment |
Obwohl ich
am Tag darauf bis 14 Uhr schlafe, kann ich einen verkaterten Hangover-Sonntag
nicht abwenden. Der Fastfoodflash von Pizza und Coke bringt mich wieder
halbwegs in die Bahnen – aber für Sightseeing oder anderes Schönwetterprogramm
kann man mich heute definitiv nicht gebrauchen. Darum gehe ich früh schlafen,
um für meine Weiterreise am nächsten Tag wenigstens wieder fit zu sein.
“Perhaps
travel cannot prevent bigotry, but by demonstrating that all peoples cry,
laugh, eat, worry, and die, it can introduce the idea that if we try and
understand each other, we may even become friends.” – Maya Angelou
Cheers
Alex
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