Sonntag, 6. November 2011

Washington DC – The capital of the World!

[New York 2 – Washington DC – New Jersey]
Obwohl ich alles und weil ich doch nichts von der einmaligen Metropole, die gemäss Frank Sinatra niemals schläft, gesehen habe, verlängere ich noch ein paar Tage, denn bereits am 03.10.11, trifft meine ehemalige Kommilitonin Evi, mit ihrer Freundin Nici in New York ein. Tags darauf (ich schlafe in meinem neu bezogenen Guesthouse trotz ohrenbetäubendem New Yorker Strassenlärm aus) verpassen wir uns knapp für die Fähre nach Ellis Island. Durch ein Missverständnis landen Evi und Nici auf Ellis Island, während ich, geführt von einem lahmen Audioguide, am Fusse der 46m hohen, neoklassizistischen, blauen Göttin der amerikanischen Freiheit wandere. Wo ist Walther-mässig treffen wir uns im Financial District wieder, bestaunen die noch immer anhaltende Wallstreetdemo (der Protest für die amerikanische Revolution wird von der Polizei mit Argusauge bewacht), durchforsten China Town (Hello Titty T-Shirts sorgen bei uns noch lange für Spass), Little Titt…äääh Italy (wo anscheinend Moby wohnt) und feiern Evi’s Geburtstag mit Sushi im Nobu. Um Mitternacht – sichtlich müde vom langen Tag – finden wir uns am Times Square in der Marriott Bar wieder und holen uns einen Sinnesrausch im hohen Glaslift. Anschliessend um ca. 01.30 gehen wir noch am Times Square shoppen, in einem wechselnden Zustand zwischen hellwach-erschöpft von der verrückten Liftfahrt und überdreht-schlaftrunken vor Müdigkeit.
Happy Birthday Evi!!!
Haha..Tränen gelacht

Geschenk der Franzosen

Baer demonstriert

Our Message
 Am 05.10.11 gönnen wir uns nach feiner Pasta im Eataly einen Drink auf dem Rooftop der 230 Fifth Bar, lassen uns ein Kombiticket von New York Skyride (absoluter sh*t) und Empire State Building aufschwatzen und regen uns total wegen der schlechten Organisation auf (von wegen fast lane!). Da die Sonne schon unten ist, beschliessen wir morgen rechtzeitig on top des höchsten Gebäudes von NYC zu sein. Die 5th Avenue ist am 06.10.11 für mehrere Stunden unser Shoppingparadies. Ich widerstehe der Kauflust und bin für diesmal nur Style Consultant der Ladies. Am Abend tauchen wir ins Nightlife der spoiled Hudson Terrace ein. Bevor ich am 07.10.11 Abschied nehme, flanieren wir zum Central Park, bestaunen die R.I.P. Steve Jops Hysterie beim Apple Store und geniessen einen Custom Built Burger im „The Counter“ nahe dem Times Square. Danach kämpfe ich mich ca. 1.5h aus der Stadt Richtung Baltimore. Die Landschaft unterscheidet sich in den Bundesstaaten New Jersey, Delaware bis District of Columbia nicht mehr nennenswert. Die stark an Europa erinnernden braun, rot und gelb leuchtenden Bäume verraten, dass der Herbst nun definitiv Einzug gehalten hat.
Rotwein mit Aussicht

Apple Store at 5th


Auf einmal wird einem alles klar: das Puzzle New York City
„Goodbye“ Metropole der Welt – „Hello“ Hauptstadt der Welt! Am 08.10.11 werde ich von Stephan und Martina, zwei Freunden aus der Schweiz, die gegenwärtig in Washington DC leben, herzlich begrüsst. In ihrem Apartment fühle ich mich für die nächsten 7 Tage zuhause… so richtig… mit eigenem Zimmer, Fahrrad, Waschmaschine und Tumbler, täglicher Joggingrunde, Sofa, selber Kochen und selbstverständlich good company. Stephan und ich nutzen den wundervollen, warmen Herbsttag, um durch Adams Morgan und Georgetown zu schlendern und am Fusse des Potomac River’s immerwährend-gute, philosophische Gespräche zu führen und die Highlights der letzten 1.5 Jahren auszutauschen. Am 09.10.11 radle ich mit Stephan im schönsten Sonnenschein am Weissen Haus vorbei, zur Mall hinunter, hinauf zum Capitol Hill, wo wir lecker brunchen und den sonntäglichen Künstler-Flohmarkt besuchen. Am Abend checken wir die Baren aus und führen solide Rum-Gespräche.
An FSIX gedacht
Baer’s Curry für die Gastgeber
Nebst Föderaler Hauptstadt mit prächtigen weissen Gebäuden,  wichtig aussehenden Leuten und unzähligen Monumenten und Museen, ist Washington DC eine feine Ansammlung von Nachbarschaften mit schnuckeligen alten Häusern und interkulturellem, intellektuellem und individuellem Charme. Ein Mix zwischen beamtischem Bern, geschäftigem Zürich, internationalem Genf und herzigem Winterthur (um einen Hauch von Heimat einzubringen).
Connie Demonstriert seit '81 vom Weissen Haus
Willkommen?
Schnell paar wichtige Dokumente unterzeichnet…

…und eine unter die Haut gehende Rede gehalten

 Here we go… 10.10.11, ich habe Geburtstag und bin noch kein Jahr älter geworden!;-) Columbus Day sei Dank, haben Stephan und Martina heute frei und wir feiern zusammen. Zuerst schlagen wir uns bei einem ausgedehnten Brunch die Bäuche voll, danach gehen Stephan und ich ins Newseum, wo die Geschichte der amerikanischen Medien aus fünf Jahrhunderten gezeigt wird. Obwohl der Slogan „Newseum Celebrates Freedom“ lautet, sind für mich die amerikanischen Massenmedien Fastfood fürs Gehirn und purer Brainwash der Gesellschaft: Schockierende Stories mit schrecklichen Bildern, die keiner sehen will, schnelle cuts, die einem keine Zeit für die eigene Meinungsbildung lassen, ein Verwirren der Gesellschaft, um mit versteckten politischen Messages ein einheitliches Denken zu indoktrinieren und ein verzweifeltes Heucheln, dass der Krieg zum Wohl der Nation ist. Pfui! Sorry für meine Ausschweifungen – das Newseum an und für sich ist genial und informativ! Mein Favorit: Die eindrücklichen ein-Bild-sagt-mehr-als-tausend-Worte Purlitzer Preis Fotos. Am Abend werde ich von meinen Gastgebern zum Geburtstag zum NHL Eishockey Spiel der Capitals gegen die Lightinings eingeladen. Ein rasantes Spiel mit 5 Toren auf jeder Seite, nervenkitzelndem Penaltyschiessen zum Abschluss und einem Sieg der Heimmannschaft. Die Stimmung im Stadion ist genial und friedlich. Beim Tor der Gegenmannschaft schreien wir lauthals „who cares!“ mit und je näher der Punktestand zu 5 geht, desto lauter wird unser „free wings“ Geschrei, denn eine Restaurantkette wirbt damit, ab 5 Toren gratis Chickenwings zu verteilen.
We’re in tha houzz
Das muss man uns nicht 2x sagen.:-)

Vom 11.10.11 bis zum 12.10.11 zwingt mich der Regen zur Gemütlichkeit. Vom Flashpacker zum Falschparker kriegt mein Camaro ein Knöllchen, was meine Stimmung aber ganz und gar nicht herunterzieht, denn am 13.10.11 und 14.10.11 scheint wieder die Sonne. Schnell schwinge ich mich auf den Drahtesel – Zeit für Sightseeing! Zuerst erklimme ich frech, wie ich bin, die Stufen des Freimaurertempels und kriege sogar eine persönliche Führung durch die Gefilde der geheimen Gesellschaft (selbst den Raum mit den 33 Stühlen für die monatlichen Hoheitssitzungen wird mir gezeigt). Danach geht’s zum Weissen Haus, weiter zur National Mall zum bekannten Obelisk, dem Washington Monument, das gegenwärtig wegen einem Erdbeben leider für Besucher geschlossen ist. Danach düse ich zum WWII Memorial und Lincoln Memorial, wo der Bürgerrechtler Martin Luther King anno 1963 seine bekannte „I have a dream“-Rede gehalten hat. Die Brücke überquert, bin ich bereits im Bundesstaat Virginia, wo ich einen kurzen Abstecher zum Arlington Militärfriedhof mache und einen Blick aufs Pentagon erhasche. Tags darauf will ich doch noch ein paar der gratis Museen besuchen und so gehe ich ins grossartige National Air and Space Museum (der Film im IMAX Hubble 3D ist einfach genial!) und gebe mir den ultimativen Kunstkick im Sculpture Garden. Am Abend haben Stephan und Martina ein paar Freunde eingeladen für eine legendäre Fajita-Night-goes-Washington-DC!;-)
„Reflecting“ Pool:-)


Arlington Friedhof
Steil@Fajita Night


Der Verfachtung Bumblebees in die Schweiz ist organisiert und so fahre ich am 15.10.11 nach Edison (New Jersey). Mit Schrecken stelle ich fest, dass meine temporäre Autonummer bereits einen Tag abgelaufen ist…oops ab jetzt wäre mein Auto steuerpflichtig. Die nächsten zwei Tage relaxe ich im Hotel, gehe fleissig ins Fitness und mache nur einmal den Fehler, dass ich im hoteleigenen Harolds New York Deli essen gehe. Obwohl die Portionen „made to be shared“ sind, sehe ich ein Restaurant voller unter Fettsucht leidender Amis ihre überdimensionierten „Double Italian Hot Dogs“, XXXL „Triple-Decker Sandwiches“ und gigantischen „Supersize Chocolate Eclair“ in sich hineinstopfen. Pfui! Obwohl ich mit Heisshunger direkt aus dem Fitness komme, kann ich meinen Vegiburger+Salat bei weitem nicht aufessen. Am 17.10.11 übergebe ich Wehmütig meinen treuen USA Begleiter, mit dem ich in nur 61 Tagen 14‘770 km gefahren bin an die Seefrachtspedition. Gute Reise, mein liebstes und teuerstes Souvenir, wir sehen uns in der Schweiz wieder!

Cheers
Alex 

„All the pathos and irony of leaving one’s youth behind is thus implicit in every joyous moment of travel: one knows that the first joy can never be recovered, and the wise traveler learns not to repeat successes but tries new places all the time.” – Paul Fussell

2 Kommentare:

  1. Free wings, fajitas & tablettli... merci vilmal für de Bsuech, isch hammer xi!
    Eggns

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  2. @Eggli: Danke für oiii Gastfründschaft. S'isch klasse xi... Ga für mich e Rundi go Jogge - aber im Polizisteoutift!:-)

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