Dienstag, 6. September 2011

Die Erfüllung eines Traumes…

[Las Vegas 2 – Waco – Amarillo – Cadillac&Bug Ranch – Roswell – Albuquerque – Very Large Array – Flagstaff 2 – Route 66 – Las Vegas 3]
Leute, Las Vegas ist noch ein Stück unrealer als Dubai! Die ersten vier Tage in dieser Stadt (die sich auf Strip und Fremont Street beschränkt) ist pure Reizüberflutung. Man weiss nicht wo man hin schauen soll…auf das ganze Volk, dass sich auf dem Strip vergnügt, die verrückten Gebäude, die wirren Lichter, die openair Shows…rein ins Casino, etwas Abkühlung, raus durch verwinkelte Passagen, zu diesem Highlight, in jene Bar... Am kollisionsanfälligsten sind die unberechenbaren Asiaten, die einem mit ihren I-Pads in der Gegend herum filmend entgegen kommen. Ich nutze die Zeit bis Sonntag 14.08.11 um den Strip besser kennen zu lernen, all die verpassten Highlights noch zu sehen (alles schafft man eh nicht), solide auszugehen und vor allem für die Erfüllung meines Traumes: Der Kauf des neuen Chevy Camaro Cabrio, den ich nach meiner Zeit in den USA als Souvenir in die Schweiz importieren will.
Für d’Pink Pearl :-)
Show der Sirenen – Must See!
Kult!
Das mit dem Autokauf zeigt sich wiedermal als etwas komplexer, als vorgestellt. Nachdem ich lokale Chevy Händler per Email ausfindig gemacht habe, habe ich am Mittwoch den 10.08.11 einen Termin bei Findlay Chevrolet (unterwegs zum Händler versucht mir der Taxifahrer seinen alten 1997er Camaro anzudrehen – es sei ja auch Cabrio). Der Nigel-nagel-neue rote 2LT wäre an Lager, doch General Motors macht unserem Deal einen Strich durch die Rechnung: Nach Abklärungen ergibt sich, dass wegen Parallelimporten (USD Kurs sei Dank!) der Verkauf von Neuwagen an Ausländer verboten wurde (und der Händler will den Verlust seiner Lizenz verständlicherweise wegen mir nicht riskieren). Um meinen Frust entgegenzuwirken gönne ich mir beim Stripburger die besten Cheddar-Cheese-Fries in town. Dort lerne ich Amanda und Josh aus Kanada kennen. Wir verabreden uns (inkl. Kris und Andrew, zwei Freunde von ihnen) im „Surrender“ im  stylishen Encore Beach Club für heute Abend, wo uns mein Concierge auf die VIP Gästeliste setzt und wir so 250 USD sparen. Der Abend verdient einmal mehr die Zensur „Steil“ und ich gewinne sogar noch 10 USD von einem fremden Israeli bei meiner Schnapsidee „Club-Challenge“ wo’s drum geht, im Club einen anderen Schweizer zu finden.:-) Donnerstag der 11.08.11 ist dementsprechend ein Hangovertag, den ich aber gekonnt nutze um Plan B für meinen Trum zu entwickeln: Occasions-Camaro. Gar nicht mal so einfach, denn das Cabrio Modell, welches ich will gibt’s erst seit Februar 2011. Ich werde aber fündig: In Waco, Texas, gibt’s einen gelben Bumblebee! Am Freitag steht nebst Fitness und Pool die Blue Man Group auf meiner to-do List. Die unterhaltsam-rockig-farbig-drummende Show, wobei das Publikum mit einbezogen wird, ist absolut empfehlenswert. Eigentlich will ich heute einen ruhigen Abend machen, doch wie es halt so ist, folge ich dem Captain und ende im Carnaval Court, wo ich in Sabine und Melanie kennen lerne, die beide aus Winterthur kommen. Unsere „Winti-Night“ führt uns in dieser Nacht noch ins TAOs, durchs Venetian und ins Encore und endet in der Morgensonne beim Mc Donald’s-Burgerfrühstück.
Good Morning Vegas!
Am Samstag 13.08.11 fälle ich den Entscheid für den Autokauf in Waco. Flux buche den Flug nach Dallas und kämpfe mich noch einmal durch den Vegas Strip by night. Wohlweislich ziehe ich das Packen dem Ausgehen vor, damit ich am Sonntagmorgen, den 14.08.11, rechtzeitig am Flughafen bin. In Dallas angekommen warte ich ewig auf mein Gepäck, bis ich meinen Rucksack schlussendlich einsam und verlassen, wie ein dicker Paddington Bear, bei der „bulky items“ Ausgabe finde. Dies ist das Zeichen, dass ich jetzt definitiv zu viel Gepäck habe. Als ich der Budget-Car Rental Verkäuferin von meinem Camaro-Kauf erzähle, ändert sie mir meine Economy-Car Reservation auf einen gelben 2LT 2011er Camaro Cabrio, genau das Modell, welches ich mir kaufen will. Die 2h Fahrt von Dallas nach Waco in „meinem“ Camaro ist ein grosses „Iiiihaaaa“. Am nächsten Tag steht der Deal. Der Vertrag ist unterschrieben, das Auto wird optisch noch etwas aufgepimpt (Dual Ralley Stripes, seitliche Quarter Panel Vent Stripes und das goldene Chevy Logo schwarz eingefärbt). Die Jungs von der Garage Allen Samuels in Waco unterstützen mich ebenfalls bei der Temporären Autonummer und beim Abschluss der Versicherung. Thanx! Derweil besichtige ich am Dienstag, den 16.08.11 das Dr. Pepper Museum in Waco (das Xöff wurde hier erfunden) und cruise mit dem gemieteten Camaro zurück nach Dallas, bleibe eine Nacht dort und nehme am 17.08.11 den Greyhound Bus nach Waco. Der Donnerstag, 18.08.11 geht in die Geschichte ein (in meine persönliche jedenfalls): Schlüsselübergabe von meinen gelben 2LT Camaro Cabrio!
Ein weiteres „Highlight“, das Waco zu bieten hat, ist das patriotische Texas Ranger Museum, welches ich mir natürlich nicht entgehen lasse, wenn ich schon mal hier bin. Hier wird die Geschichte über die erhabene Strafverfolgungsbehörde von Texas, viele Colts und leider nur ein Bild von Chuck Norris gezeigt. Danach cruise ich mit meinem neuen Auto ca. 7.5h nach Amarillo. Die Gegend hier ist karg und ich sehe ausdrücklich viele verlassene Häuser, Tankstellen und Westernsaloons.
Schlüsselübergabe für Bumblebee
So sieht ein erfüllter Traum aus… :-)
Legendary Camaro Jump-Picture
Chuck Norris kann Zwiebeln zum Weinen bringen
19.08.11: Graffiti Sprayen ist angesagt! Ich muss vielleicht etwas ausholen… In Amarillo ist die Cadillac Ranch, eine Kunstinstallation, wobei zehn Cadillacs up-side-down im Steigungswinkel der Pyramiden von Gizeh in einem Feld eingegraben sind. Besucher werden ausdrücklich ermuntert, hier ihre farbigen Spuren zu hinterlassen. Der Boden scheint in dieser Gegend für Fahrzeuge sehr fruchtbar zu sein, denn ca. 40km östlich der Cadillac Ranch ist in einer gottvergessenen Gegend die Bug Ranch mit 5 VW Käfer, die dereinst, um Touristen anzulocken, ebenfalls Schnauze-tief eingegraben wurden (hat nicht funktioniert, es ist wortwörtlich ausgestorben hier). Selbstverständlich lasse ich an beiden Orten meine Kreativität walten…mit dem Resultat, dass meine Hände silbern und violett sind und ich am nächsten Tag Muskelkater in den Händen habe (das mit dem Muskelkater ist mir früher nie passiert). Mein 8h Roadtrip fürt mich über Roswell (UFOs und Aliens sehe ich leider nur im Museum) nach Albuquerque. Die rasante Cabriofahrt über die abgelegenen Strassen unter der strahlenden Sonne im grüneren New Mexico ist unbeschreiblich. Als ich am Horizont eine riesige schwarze Fläche sehe, weiss ich noch nicht, dass ich schon bald die grösste Cattle-Ranch ever sehe (und rieche!), die sich über Quadratkilometer erstreckt. Die armen Viecher stehen eng eingepfercht in der prallen Sonne und warten, bis sie in die US-Fastfoodmaschinerie geraten. Ein bisschen weiter sehe ich passenderweise auf der linken Seite des Highways eine grosse Mc Donald’s Werbung und paradoxerweise fast auf gleicher Höhe auf der rechten Seite die Werbung 1-800-Weight-Loss. That’s USA!
Cadillac Ranch
Meinen Bloglesern gewidmet!
Bug Ranch - beachte rechten VW…
…zu Ehren meiner F6 WG@Home neu eingefärbt!

Am Samstag, den 20.08.11 fahre ich 8h von Albuquerque nach Flagstaff, womit sich der Kreis wieder schliesst. Auf dem Weg lege ich beim Very Large Array (VLA) einen Zwischenstopp ein und besichtige das interessant gestaltete Museum inkl. Walking-tour zu einem der Teleskope. Im VLA scannen 27 einzelne Riesenteleskope in Y-förmiger Anordnung den Himmel nach Radiowellen ab. Das VLA hat seinen Fame mit dem Auftritt in den Filmen Contact, Independence Day, Terminator Salvation und selbstverständlich mit meinem Blog erreicht.:-)
Hallooo…? Gibt’s Leben da draussen?
!!!OMG!!!
Ich versuche mich mehrheitlich auf der historischen Route 66 fortzubewegen und erhalte so einmalige Einblicke in die pittoresken Seiten der USA. Auch an dieser Stelle muss ich eine früher gemachte Aussage revidieren: Flagstaff hat nebst dem Pizza Hut ein wirklich geiles Nightlife zu bieten! Obwohl – oder gerade weil? – ich so lange gefahren bin, stürze ich mich in die nächste Bar: „Mia’s Lounge“. Dort lerne ich ein paar Studenten kennen und ziehe mit ihnen weiter in die Flagstaff Brewing Company, wo „Lowcash“ eine lokale Band openair dance-pop-neosoul-Musik spielt. Der vibe ist echt geil und der Captain fliesst in Strömen.:-p
Route 66@Flagstaff
Party@Flagstaff
Nachdem ich am Sonntag, dem 21.08.11 mehr oder weniger ausgenüchtert bin (nicht dass mich noch jemand als „Drunk Driver“ reportet), fahre ich auf der legendären Route 66 nach Vegas. Diesmal residiere ich im nicht empfehlenswerten Planet Hollywood Towers, wo ich zum Einchecken bestimmt 1h anstehen muss und es geschlagene 3h dauert, bis mir mein Gepäck ins Zimmer gebracht wird. Zum Glück hat das Valet Parking meinen Camaro nicht noch verkratzt! Von den vergangenen Tagen (Immerhin habe ich in 4 Tagen Texas, New Mexico, Arizona, Nevada gemacht) bin ich so müde, dass ich sämtlichen Versuchungen in Vegas widerstehe und erst am nächsten Morgen das Hotel beim Auschecken wieder verlasse, um Richtung Kalifornien aufzubrechen…
Typisch Route 66
Some call me Roadrunner :-)

See ya!
Alex
“Life is full of beauty. Notice it. Notice the bumble bee, the small child, and the smiling faces. Smell the rain, and feel the wind. Live your life to the fullest potential, and fight for your dreams.” – Ashley Smith

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